Alle Artikel mit dem Schlagwort: Nervenzelle

Prinzip des neuromorphen Computers: Schaltstellen des Gehirns werden mit magnetischen Wellen nachgebildet, die gezielt in mikroskopisch kleinen Scheiben erzeugt und aufgeteilt werden. Grafik: HZDR/Sahneweiß/H. Schultheiß

Helmholtz Dresden baut Computer-Nervenzellen aus Eisen und Gold

Winzige Spinwellen-Scheiben für neuromorphe Rechner sollen schneller Routen finden und Gesichter erkennen. Dresden, 8. Dezember 2020. Helmholtz-Forscher aus Dresden haben künstliche Nervenzellen für gehirnähnliche Computer konstruiert, die mit Spinwellen statt lahmen Elektronen ihre Daten verarbeiten. Das geht aus einer Mitteilung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf hervor. Aus derartigen Neuronen lassen sich besonders leistungsstarke neuromorphe Rechner konstruieren, die Bilder, Videos, drohende Unfälle von Autos oder optimale Routen viel schneller und „intuitiver“ als heutige Computer analysieren können und aus ihren Fehlern lernen.

Die SpiNNaker-Neurocomputer beruhen auf ARM-Prozessoren mit sehr vielen Kernen, die bei Globalfoundries produziert werden und auf denen die künstlichen Neuronen per Software simuliert werden. Die aktuelle Generation kommt an die Leistungsklasse von Tiergehirnen heran. In naher Zukunft wollen die Dresdner Forscher damit aber in die Klasse der Menschengehirne vorstoßen. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresden soll sich auf neuromorphe Chips spezialisieren

Fraunhofer-Institutsleiter Lakner sieht gute Marktchancen künstlicher Nervenzellen für mobile KI-Lösungen Dresden, 8. November 2019. Der Mikroelektronik- und Wissenschaftsstandort Dresden sollte einen weiteren Forschungsschwerpunkt aufbauen, der sich mit Computern der nächsten Generation beschäftigt. Das hat Prof. Hubert Lakner vom Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS Dresden empfohlen. „Vor allem neuromorphe Computer oder Quantencomputer kommen da in Frage“, sagte er. Nutzen könnte man dafür die EU-Sonderförderprogramme für digitale Schlüsseltechnologien.

„Hier stecken elf Jahre Entwicklung drin“, sagt Prof. Christian Mayr von der Technischen Universität Dresden (TUD) über den Neurocomputer „NMPM1“, den Forscher der Unis Heidelberg und Dresden gemeinsam im „Human Brain Project“ und den Vorgängerprojekten FACETS und BrainScaleS entwickelt haben. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

Dresdner Forscher wollen Computer wie Menschenhirne bauen

„Human Brain Project“: Neurorechner der Ameisenhirn-Klasse geht morgen online, Computer lernen denken Dresden, 29. März 2016. Neuro-Elektroniker der TU Dresden wollen in naher Zukunft einen Computer bauen, der ähnlich komplex und analytisch wie das menschliche Gehirn arbeitet. Das hat der Dresdner Professor Christian Mayr angekündigt, dessen Lehrstuhl für „Hochparallele VLSI-Systeme und Neuromikroelektronik“ am internationalen „Human Brain Project“ (HBP = „Projekt menschliches Gehirn“) wesentlich beteiligt ist. Um die Milliarden Neuronen des Menschenhirns künstlich zu erzeugen, möchten die Forscher Tausende von ARM-Prozessoren vernetzen. Dies sind Chips ähnlich denen, die heutige Smartphones antreiben, nur mit viel mehr Rechnerkernen. Als Vorstufe schaltet das HBP-Konsortium morgen den ersten Neurocomputer der Ameisenhirn-Klasse online. Dieser „NMPN1“ setzt allerdings noch auf ein anderes Nervenzellen-Prinzip, bei dem künstliche Neuronen fest in Silizium verdrahtet werden.

Die Neuronen-Netze im Gehirn geben der Wissenschaft immer noch unzählige Rätsel auf: Von einem Gesamtverständnis der komplexen Prozesse im menschlichen Gehirn sind die Forscher noch weit entfernt. Abb.: DARPA

Dresdner Biotechnologe will aus Stammzellen Nervenschaltkreise herstellen

Projekt soll klären, wie Gehirn Informationen verarbeitet Dresden, 10. April 2014: Der Biotechnologe Dr. Volker Busskamp will im „DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden“ (CRTD) eine Technik entwickeln, um aus ungeprägten Stammzellen schnell Nervenzellen zu machen und daraus dann menschliche Nervenschaltkreise herstellen. An denen möchte der 33-jährige Forscher dann im kleinen Modell von einigen zusammengeschalteten Neuronen versuchen herauszubekommen, wie das menschliche Gehirn eigentlich Informationen verarbeitet.