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Netzportal zeigt Repressionsorte – vom Dresdner Fallbeil bis zum Speziallager Nr. 9

Dresden/Berlin, 16.11.2011: „Zum Tode Verurteilten wird am Vorabend ihrer Hinrichtung mitgeteilt, dass ihr Gnadenverfahren abgelehnt ist und das Urteil am folgenden Tag vollstreckt werden wird. Sie erhalten eine Mahlzeit und die Möglichkeit, einen Abschiedsbrief zu schreiben. Weitergeleitet werden diese Briefe in der Regel nicht. In den frühen Morgenstunden vollstreckt der Scharfrichter das Urteil mit Fallbeil…“ Die Rede ist vom alten Gerichtsgebäude am Münchner Platz in Dresden – von 1952 bis 1956 die zentrale Hinrichtungsstätte der DDR. Diese und andere Orte, an denen (auch) Unrecht geschah, sind nun im Internetportal „Orte der Repression“ dokumentiert. „Mit zunehmendem zeitlichen Abstand vermehren sich Tendenzen, die DDR, ein Unrechtsstaat, der Menschenrechte verletzte und Bürgerrechte versagte, zu verharmlosen“, erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), als er das Portal gestern freischaltete. „Umso wichtiger ist der Zugang zu Informationen über die historische Wirklichkeit.“ Um vor allem Jugendliche über deren Leitmedium Internet zu erreichen, finanzierte dieses Projekt des „Hauses der Geschichte der Bundesrepublik“ mit 90.000 Euro aus seinem Etat.