Alle Artikel mit dem Schlagwort: Protektionismus

Der Meyer-Burger-Standort im schweizerischen Thun. Foto: Meyer Burger

Sachsens Umweltminister fordert erneut Abwehrschirm gegen Chinas Solarmodule

Meyer Burger hat Drohung wahr gemacht und hat Produktion in Freiberg gestoppt Dresden/Freiberg, 14. März 2024. Weil die Schweizer Firma „Meyer Burger“ ihre Drohung wahr gemacht und die Solarmodul-Produktion in Freiberg gestoppt hat, hat nun der sächsische Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) seine Forderung nach „Resilienzboni“ und anderen staatlichen Abwehrmaßnahmen gegen chinesische Solarmodule erneuert. „Es ist noch nicht zu spät für die Rettung“, betonte Günther.

Elektroauto "Robocar Ji Yue" des chinesischen Autokonzerns Geely. Foto: Zhejiang Geely Holding Group

Chinas wachsende Elektroauto-Industrie schreckt Westen auf

Trendforce-Analyse: USA und EU reagieren zunehmend mit Abwehrpaketen gegen asiatische Wettbewerber Taipeh, 26. Februar 2024. Die zwar immer noch eher bescheidenen, aber doch wachsenden Exporterfolge der chinesischen Autoindustrie rufen immer mehr Gegenreaktionen westlicher Regierungen hervor. Darauf hat das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ aus Taipeh hingewiesen. Wegen des Vorsprung der chinesischen Elektroauto-Industrie sorgen sich Politiker in EU und USA zunehmend um die Zukunft der eigenen Autobranche – und greifen al Antwort in die protektionistische Mottenkiste.

Sachsen Regierung fordert nach den Drohungen aus der Schweiz nun von der Bundesampel ein Rettungspaket für die deutsche Solarindustrie. Visualisierung: Dall-E

Sachsen fordert nach Drohung von Meyer Burger ein Rettungspaket vom Bund

Ifo Dresden warnt indes vor neuem Subventionswettlauf mit den USA Dresden/Freiberg/Thun, 17. Januar 2024. Ein Rettungspaket für die deutsche Solarindustrie hat die sächsische Staatsregierung von der Bundesampel gefordert. Damit reagierte die schwarz-grün-rote Koalition in Dresden auf die Drohung der Schweizer „Meyer Burger“-Gruppe (MB), die Solarmodul-Fabrik in Freiberg zu schließen, wenn sie in Deutschland keine Subventionen bekommt.

Binnen zwei Jahren hat sich Wohnungsbau in Sachsen um etwa ein Drittel verteuert. Foto: Heiko Weckbrodt

Wohnbau in Sachsen um ein Zehntel verteuert

Kamenz, 20. Dezember 2023. Der Bau von Wohnhäusern in Sachsen hat sich im Jahr 2023 um ein Zehntel verteuert. Das hat das sächsische Landesamt für Statistik im Kamenz mitgeteilt. Der kleine Lichtblick dabei: Die Teuerungsrate im Wohnbau hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr halbiert. Zur Erinnerung: 2022 waren die Baupreise in diesem Sektor um 21,4 Prozent geklettert.

Epos-Studie: Trumpfs Strafzölle gegen China gingen nach hinten los

Wirtschaftskrieg bescherte den Amerikanern höhere Binnenpreise, während China letztlich nur einen Teil der Zölle selbst bezahlte Bonn/Mannheim, 15. Juni 2023. Der von Ex-Präsident Donald Trump (Republikaner) entfesselte Wirtschaftskrieg gegen China, den sein Nachfolger Joe Biden (Demokraten) inzwischen zu großen Teilen fortgesetzt hat, könnte den USA und in deren Gefolge auch den Europäern mehr schaden als nutzen. Protektionismus und Abwehrzölle muten wie ein Rückschritt in den Merkantilismus der frühen Neuzeit an und verkennt, wie stark Unternehmen und Menschen im Westen wie im fernen Osten in den vergangenen Dekaden von globalisierten Wertschöpfungsketten und Freihandel profitiert haben. Gestützt wird dies auch durch eine neue Studie des „Epos economic research centers“ an den Universitäten Bonn und Mannheim hin. Der Befund der Ökonomen: Trumps „Straf“-Zölle sind für die USA größtenteils „nach hinten losgegangen“.

Die Restriktionen aus dem US-Chipgesetz werden die Entwicklung der chinesischen Halbleiterindustrie auf Jahre ausbremsen, prognostiziert Trendforce. Visualisierung: Dall-E

Trendforce: US-Chipgesetz bremst China Mikroelektronik auf Jahre aus

Biden-Administration nutzt Chips Act verstärkt für ihre Wirtschaftskriege Washington/Taipeh/Peking, 14. April 2023. Dass die Biden-Administration mit ihrem „US Chips and Science Act“ die im internationalen Wettbewerb zurückgefallene eigene Halbleiterindustrie wieder aufpäppeln will, war von Anfang an klar. Die Europäer versuchen mit ihrem Chip-Gesetz nichts anderes. Doch inzwischen offenbart sich immer mehr die protektionistische Seite des amerikanischen Chip-Gesetzes, das Washington eben auch für Wirtschaftskriege gegen ökonomische Wettbewerber einsetzt. Denn Unternehmen, die vom Chips Act profitieren wollen, müssen sich verpflichten, in den nächsten zehn Jahren keine fortschrittlichen Technologien an China, Russland, Nordkorea und den Iran zu liefern oder dort Hightech-Investitionen zu tätigen. Könnte man bei den drei letztgenannten Ländern sicherheitspolitische Bedenken vielleicht noch nachvollziehen, liegt im Falle Chinas sehr der Verdacht nahe, dass hier ein aufstrebender Konkurrent mit allen Mittel ausgebremst werden soll – auch gegen alle Freihandelsregeln der Welthandelsorganisation WTO.

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

IfW-Ökonomen: Autarkiekurs kann für EU teuer werden

Kiel, 30. Juli 2021. Wenn sich die EU wirtschaftlich stärker vom Rest der Welt abnabelt, um autarker zu werden und Wertschöpfung nach Europa zurückzuholen, wie seit der Corona-Krise und Donald Trumps Handelskriegen viel diskutiert, dann kann das teuer werden. Das haben Ökonomen vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel eingeschätzt. „Ein solches Abkoppeln der EU von internationalen Lieferketten oder auch nur von China würde die EU-Staaten jedoch hunderte Milliarden Euro kosten.“ Und weiter: „Würden sich Europas Handelspartner wehren und im Gegenzug vergleichbare Maßnahmen einleiten, wüchse der Verlust auf rund 870 Mrd. Euro oder 5,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.“

Huawei. Foto: Heiko Weckbrodt

USA verhängen Boykott gegen Huawei

Trump schlägt wieder zu: Bald keine Android-Smartphones von Huawei mehr? Washington/Bejing/Dresden, 20. Mai 2019. Der Streit um Huawei ist zum Wochenstart weiter eskaliert: Die US-Regierung hat das chinesische Elektronikunternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt und jede Kooperation verboten. Daraufhin haben Google, Intel, Qualcomm und weitere Technologiekonzerne angekündigt, die Zusammenarbeit mit Huawei einzustellen. Das geht aus Berichten der Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg hervor. Eine Folge ist demnach wohl auch, dass künftige Huawei-Smartphones nur noch begrenzt „Android“ und andere Google-nahe Software verwenden können.

Selbst in eher leichter Schutzkleidung ist es im Stahlwerk nicht gerade leicht, alles Gefahrenquellen im Auge und Ohr zu behalten. Der Cyberhelm soll die Arbeiter in solchen Fällen vor Risiken warnen. Foto: GesisSelbst in eher leichter Schutzkleidung ist es im Stahlwerk nicht gerade leicht, alles Gefahrenquellen im Auge und Ohr zu behalten. Der Cyberhelm soll die Arbeiter in solchen Fällen vor Risiken warnen. Foto: Gesis

Ifo: Stahl-Schutzzölle der EU schaden Europa und dem Welthandel

Zoll-Spirale dreht sich seit Trump auch auf europäischer Seite München, 19. Juli 2018. Die Zölle auf Stahl und Aluminium ais allen Ländern, die die EU ab heute einführt, schaden der europäischen Wirtschaft und dem Welthandel. Das hat Außenwirtschafts-Experte Gabriel Felbermayr vom Wirtschaftsforschungs-Institut „Ifo“ in München eingeschätzt.

Das elektrische EQ-Modell von Mercedes. Foto: Heiko Weckbrodt Deutsche Accumotive / Daimler Kamenz

Trumps Autozölle würden Deutschland 5 Milliarden Euro kosten

Ifo: Kein Land würde so viel verlieren wie wir München, 24. Mai 2018. US-Präsident Donald Trump (Republikaner) erwägt, Autoimporte mit 27,5 % Schutzzoll zu belegen. Dies würde vor allem die deutsche und die japanische Wirtschaft treffen. Wie stark, hat für die BRD auch gleich das Ifo-Institut in München berechnet. Demnach würde das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um fünf Milliarden Euro niedriger ausfallen, wenn die Trumpschen Abwehrzölle kommen. Dies entspreche etwa 0,16 Prozent des deutschen BIPs.

US-Präsident Donald trump. Foto: Weißes Haus

Ifo: Deutschland sollte nicht Trumps Handelskriege mitausfechten

Möglicherweise Deal gegen China? / Experte Uni Leipzig rät EZB derweil zu Zinserhöhungen, um Konflikt mit USA zu entschärfen München/Leipzig, 23. März 2018. Deutschland und die EU sollte keine Handelskriege von US-Donald Trump (Republikaner) gegen China und anderer Länder mitmachen, nur um kurzfristig Strafzöllen Trumps zu entgehen. Darauf hat Außenwirtschafts-Experte Gabriel Felbermayr vom Wirtschaftsforschungs-Institut Ifo in München hingewiesen. Wenn sich Europa mit den USA gegen China und andere Länder verbünde und damit die Freihandels-Regeln der Welthandelsorganisation WTO mit aushebele, könne dies Deutschland langfristig nur schaden.

Susann Hirschberg und Marcel Kowallik bei der Entkontrolle am 5.000.000sten Volkswagen aus Sachsen im Werk Zwickau. Foto: Volkswagen

Deutsche profitieren von Freihandel

IAB-Studie: Exportboom gen Osten sicherte in Deutschland 300.000 Industriejobs Nürnberg, 4. Juli 2017. Etwa jeder zweite Deutsche hält der Freihandel für keine gute Idee. Tatsächlich aber profitieren die deutschen Arbeitnehmer viel stärker von Handelsverflechtungen und Globalisierung als zum Beispiel die Menschen in den USA. Das geht aus einer Studie des „Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“ (IAB) der Arbeitsagentur in Nürnberg hervor. „Die Arbeitnehmer in Deutschland profitieren unterm Strich vom Außenhandel“, betonen die Studienautoren Wolfgang Dauth, Sebastian Findeisen und Jens Südekum.

Die Umsätze von europäischen Töchtern von US-Unternehmen übersteigen die US-Exporte gen EU um ein Vielfaches. Abb.: IFW, Quelle: US-Büro für wirtschaftliche Analysen

IfW: Trumps Handelskrieg mit Europa würde US-Wirtschaft hart treffen

Hälfte aller US-Investitionen konzentrieren sich bisher auf Europa Kiel, 8. März 2017. Ein Handelskrieg mit der EU würde die US-Wirtschaft weit härter treffen als bisher angenommen. Darauf haben Ökonomen des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel und Berlin hingewiesen. Demnach wurde in der aktuellen Diskussion über die Exportüberschüsse Deutschlands und Europas in den USA bisher kaum beachtet, dass die Verflechtung der amerikanischen Wirtschaft mit dem EU-Raum weit über bloßen Handel hinausgeht.

IBMs Chipforschungen gelten als weltweit führend. Foto: IBM

Europa kann Wettlauf mit „More than Moore“-Konzept nicht gewinnen

Kommentar: USA schützen zurecht ihre Chipindustrie Dresden/Washington, 17. Januar 2016. Die scheidende Regierung von Barack Obama (Demokraten) bereitet in letzter Minute noch einen Bericht mit Empfehlungen zum Erhalt der US-Chipindustrie vor, die insbesondere den Ausverkauf der amerikanischen Chipindustrie an chinesische Unternehmen mit Staatsbeteiligung verhindern soll. Diese Vorschläge dürften sicher auf große Zustimmung bei der neuen Regierung unter Donald Trump (Repubikaner) stoßen.