Alle Artikel mit dem Schlagwort: Sicherheit

Ein Betriebssystem-Kern sollte keine Angriffspunkte für unbefugte Zugriffe bieten. Die entsprechende Lösung von Kernkonzept Dresden ist vom BSI nun für die Verarbeitung geheimer Daten zugelassen worden. Visualisierung: Dall-E

Dresdner Betriebssystem-Kern ist nun offiziell Geheimnisträger

BSI stuft Software von „Kernkonzept“ in Geheim-Klasse hoch Dresden, 24. Januar 2024. Ein in Dresden entwickelte Betriebssystem-Kern ist nun offiziell Geheimnisträger in ganz Deutschland: Das „Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik“ (BSI) hat den „L4Re Secure Separation Kernel“ offiziell für die Verarbeitung vertraulicher Daten bis zum Geheimhaltungsgrad „Geheim“ zugelassen. Er ist damit zum Beispiel für Geheimdienst-Computer, Militärnetzwerke oder die Smartphones führender Politiker nutzbar. Dies hat das Dresdner Unternehmen „Kernkonzept“ mitgeteilt, das den an der TU Dresden entwickelten Betriebssystem-Kern weiterentwickelt und kommerzialisiert hat.

Was eben noch Starwars-Science-Fiction war, könnte morgen schon Realität werden: Kämpfe im Weltall um die orbitale Märkte und Mond-Basen, warnen Forscher der TU Chemnitz. Visualisierung: Dall-E

Droht ein orbitaler Krieg?

McKinsey rechnet für 2030 mit Billionen-Markt im All / Uni Chemnitz sieht parallel auch Rüstung im Weltraum wachsen Chemnitz/New York, 11. November 2024. Private Raumfahrt und neue Raumfahrt-Staaten haben ein heißes Rennen um den kalten Weltraum ausgelöst – vor allem um den kommerziell vielversprechenden Erdorbit. Das haben Forscher der TU Chemnitz und der Unternehmensberatung „McKinsey“ aus New York eingeschätzt: Sie erwarten in naher Zukunft Billionen-Umsätze in der Weltraumwirtschaft, rechnen aber auch mit der Möglichkeit von orbitalen Kriegen.

Quelloffene Software ist im Kommen - aber verspricht vor allem in kommerzieller Regie die größten Sicherheitsvorteile, befindet eine Auftrags-Studie der Uni Bonn. Visualisierung: Dall-E

Kommerzielle quelloffene Programme sollen für mehr Sicherheit sorgen

Auftragsstudie der Uni Bonn: Grenzen zwischen quelloffener und kommerzieller Software verschwimmen Bonn/Dresden, 25. Juli 2023. Quelloffene Software („Open-Source“) „ist auf dem Vormarsch, gewinnt immer mehr Marktanteil und wird zur Alternative von proprietärer Software“. Das hat Dr. Marc Ohm vom Institut für Informatik der Uni Bonn in einer „Studie zum Vergleich der Sicherheit von Open-Source-Software und proprietärer Software“ im Auftrag der „Open Source Business Alliance“ (OSBA) eingeschätzt.

Der Bedarf an Abwehrlösungen und Risikoanalysen gegen Cyberangriffe und Datenschutz-Strafen wächst. Visualisierung: Dall-E

Cyberagentur will KIs gegen Austrickser härten

Hallenser Behörde schreibt Forschungsprojekt zum sicheren maschinellen Lernen aus Halle, 14. April 2023. Die Debatte um plaudernde und malende „Künstliche Intelligenzen“ wie ChatGPT oder Dall-E erweckt oft den Eindruck, dass moderne KIs zu wahren Wunderdingen imstande sind. Tatsächlich aber lassen sie sich oft genug auch gehörig austricksen: Raffiniert formulierte Dilemma-Befehle („Prompt Injections“) überbrücken eingebaute Ethik-Sperren der Elektronenhirne und selbst kleine Veränderungen an Verkehrsschildern können die KI-Piloten in automatisch fahrenden Autos gehörig durcheinanderbringen. Das kann im Extremfall Menschenleben kosten oder sogar Kriege auslösen, fürchten die Experten der Bundes-Cyberagentur in Halle, die deshalb ein neues Forschungsprojekt zum „Robusten und Sicheren Maschinellen Lernen“ angeschoben haben.

Ein neuer Sicherheitschip von Infineon enthält zusätzliche Verschlüsselungstechniken, die den neuen Reisepass gegen Quantencomputer-Angriffe schützen sollen. Visualisierung: Infineon

Infineon zeigt quantensicheren Reisepass

Quantencomputer können heutige Reisepässe bald knacken München, 28. November 2022. Um die deutschen Reisepässe auch in der abbrechenden Ära der Quantencomputer fälschungssicher zu machen, haben Infineon, Fraunhofer und die Bundesdruckerei eine neue Pass-Generation entwickelt. Diese elektronischen Pässe seien durch spezielle Infineon-Chips sowohl gegen klassische Angriffe geschützt wie auch gegen Entschlüsselungsversuche mit Quantentechnologien, betonte der bayrische Halbleiterkonzern.

Doktorand Max Vater mustert einen Testcontainer im Institut für Wasserstoff- und Kernenergietechnik der TU Dresden, in dem sich erproben lässt, wie dicht verschiedene Werkstoffe und Konstruktionen Wasserstoff halten können. Foto: Heiko Weckbrodt

Mehr Schutz für Wasserstoff-Tanks von Brennstoffzellen-Autos

Die Expertise von Kerntechnik-Spezialisten der TU Dresden ist nun auch in der wachsenden Wasserstoff-Wirtschaft gefragt Dresden, 16. Februar 2021. Sicherheitsexperten der Technischen Universität Dresden (TUD) wollen Brennstoffzellen-Autos sicherer machen. Dafür entwirft der Nachwuchswissenschaftler Max Vater an der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik von Prof. Antonio Hurtado nun neuartige Schutzhüllen für Wasserstoff-Tanks. Die sollen einerseits sehr leicht sein, andererseits aber auch so dicht und stabil, dass sie Explosionen selbst bei sehr schweren Unfällen verhindern oder zumindest dämmen. Die „Friedrich und Elisabeth Boysen-Stiftung“ fördert dieses Projekt „Sicherheitstechnische Konzeption von Sicherheitscontainern für H2-betriebene Fahrzeuge“ mit insgesamt 142.500 Euro.

Umgeben von Epikur, Marx, Aristoteles und anderen Denkern sinniert Dr. Helmut Gebauer über die Zusammenhänge von Technik und Gesellschaft. Foto: Heiko Weckbrodt

Ohne Unsicherheit wäre der Mensch undenkbar

Der Dresdner Technikphilosoph Dr. Helmut Gebauer im Oiger-Interview über komplexe Systeme und die Grenzen der Sicherheit Krisen, Kriegen und Naturkatastrophen schütteln die Welt, so erscheint es uns, wenn wir tagtäglichdie Nachrichten lesen, sehen oder hören. Gerät die Welt aus den Fugen oder sind diese Unsicherheiten Teil eines größeren Bildes? Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt hat darüber den 62-jährigen Technikphilosophen Dr. Helmut Gebauer vom „Zentrum für Interdisziplinäre Technikforschung“ (ZIT) an der TU Dresden befragt. Ständig hören und lesen wir über Forderungen nach mehr Sicherheit im Internet, im Straßenverkehr, nach einer sicheren Welt. Warum sind Menschen so versessen auf Sicherheit? Dr. Helmut Gebauer: Weil es ihnen durch permanente öffentliche Problematisierung erfolgreich eingeredet wurde. Gemessen an der Geschichte und der Situation in vielen anderen Ländern dieser Welt leben wir in Deutschland in ausgesprochen sicheren Verhältnissen, in Mitteleuropa schon seit über 70 Jahren in Frieden mit einem hohen Maß an Rechtssicherheit, technischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicherheit. Im Zentrum von Politik und öffentlicher Aufmerksamkeit jedoch stehen Krisen: Krieg und Terror, Flüchtlingskrisen, Finanz- und Haushaltskrisen, Umweltkrisen, zunehmende Armut und prekäre Bildungs- und Arbeitsverhältnisse, …

Sprachforscher wollen die Dialog-Dynamik in WhatsApp-Beziehungen analyisieren. Abb.: Heiko Weckbrodt

Kinder nutzen Internet fürs Quatschen

Aber auch Seiten mit Spielen und „verbotenen“ Sachsen unter Junioren beliebt Moskau/Ingolstadt, 7. Juni 2016. Zwei Drittel aller Kinder nutzen das Internet vor allem, um sich mit anderen zu unterhalten. 11 Prozent besuchen Spieleseiten. Und interessanterweise landen Seiten rund um die Themen Alkohol, Tabak und Betäubungsmittel bereits auf Platz der 3 der Netz-Seiten, die Kinder am liebsten ansteuern. Das geht aus einer Statistik von „Kaspersky“ hervor.

Prinzip Massen-E-Mail: Selbst wenn nur ein Prozent der Angeschriebenen auf die betrügerischen Mails anspringt, haben die Phisher schon einen Gewinn. Foto: Steffen Sledz, Wikipedia, cc3-Lizenz, bearbeitet: hw

Jeder Fünfte hatte schon Sicherheitsprobleme im Internet

Destatis: 6 % waren Opfer krimineller Machenschaften im Netz Wiesbaden, 16. März 2016. Etwa jeder fünfte deutsche Internetnutzer (18 %) hatte schon einmal Sicherheitsprobleme im Netz. Das hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden nach einer Eurostat-Umfrage mitgeteilt. So berichteten 14 Prozent der Befragten über „Viren und andere Schadprogrammen, die zu Datenverlusten oder Reparaturarbeiten geführt haben.“ 6 % sprachen über finanzielle Verluste durch Phishing-E-Mails, Datenraub, Kreditkarten-Missbrauch und ähnliche gravierende Probleme.

Besonders lukrativ: Trojaner. Foto: Heiko Weckbrodt

Geklautes Steam-Konto kostet 15 $ auf Schwarzmarkt

Kaspersky: Spieler geraten zunehmend ins Visier von Cybergangstern Moskau/Ingolstadt, 15. März 2016. Cybergangster greifen verstärkt Spieler auf der Plattform „Steam“ an. Die Kriminellen wollen dabei die Zugangsdaten der Nutzer oder virtuelle Spielgegenstände rauben. Die gestohlenen Konten werden dann für durchschnittlich 15 Dollar pro Zugang auf dem Schwarzmarkt vertickt. Das hat das russische Sicherheits-Softwareunternehmen Kaspersky nach einer Analyse mitgeteilt. Steam ist eine Internetplattform, die zahlreiche Computerspiele verkauft und deren Nutzung verwaltet.

Franz sucht nach Stille - in seiner wachsenden Paranoia treibt ihn jedes Geräusch immer weiter in den Wahnsinn. Szenenfoto: Neue Visionen

DVD „Kafkas Der Bau“: Kleiner Schritt von Manie zu Mord

Kafka-Verfilmung thematisiert Angst des Individuums vor Entfremdung und Eindringlingen Der Andere ist der Feind, die Welt wimmelt vor raffgierigen Eindringlingen. Das Fremde gilt es, um jeden Preis abzuwehren, da kann man gar nicht genug Riegel installieren und Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Diese Weltsicht verficht der Protagonist des absurden Dramas „Der Bau“ bis zur letzten Konsequenz – bis hin zur völligen geistigen Zerrüttung und Weltzerstörung. Erschienen ist diese filmische Kafka-Adaption nun auf DVD fürs Heimkino. Sie wirkt gerade jetzt wie ein Kommentar zur aktuellen Diskussion um Flüchtlinge, Einwanderung, Strafverschärfungen und Integration.

Öffentliche kostenlose WLAN-Netze sind zwar beliebt, bergen teils aber auch einige gefahren. Manche dieser Netze werden als Falle von Cyberkriminellen ausgeworfen, um Zugang auf dei Geräte von Passanten zu bekommen. Abb.: Kaspersky

Kaspersky: Mit abgeschaltetem WLAN ist das Smartphone sicherer unterwegs

Sicherheits-Softwarefirma warnt von „Man-in-the-Middle-Attacken“ Moskau/Ingolstadt, 30. Dezember 2015. Wer mit seinem Smartphone in der Stadt unterwegs ist, sollte besser die WLAN-Funktion auf dem Computertelefon deaktivieren. Das hat die russische Sicherheits-Softwarefirma Kaspersky empfohlen. „So werden Daten vor illegalem Zugriff geschützt und die Akkulebensdauer verlängert“, raten die Kaspersky-Mitarbeiter. „Nutzer sollten ihr Gerät so einstellen, dass es sich nicht automatisch mit unbekannten WLAN-Netzen verbindet.“

Bitbox ist eine Software-Lösung, die einen Internet-Browser in einen abgeschotteten virtuellen PC im PC wie in einen Käfig sperrt. Dies soll verhindern, dass Schadprogramme, die sich der Nutzer im Internet einfängt, den Rechner selbst infizieren können. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Die Virenwächter gehen in die Knie

Schadprogramme im Evolutions-Turbo: IT-Sicherheitsexperte Syckor rät Forschern und Studenten zur Bitbox-Kapsel Dresden, 2. Dezember 2015. Wer immer noch glaubt, ein Gespann aus Virenwächter plus Firewall schütze einen PC oder ein Notebook hinreichend gegen Angriffe aus dem Internet, wiegt sich in falscher Sicherheit: „Heutzutage reicht ein Virenschutz-Programm definitiv nicht mehr aus. Selbst große Anbieter wie Symantec halten dieses Abwehrkonzept für tot“, warnt Jens Syckor von der „Stabsstelle Informationssicherheit“ der TU Dresden (TUD). „Wir schreiben den Wissenschaftlern da nichts vor. Aber wenigstens für Forschungsprojekte mit Geheimhaltungs-Vereinbarungen raten wir dringend zum Einsatz zusätzlicher Sicherheitspakete wie ,Bitbox’“, betonte der IT-Sicherheitsbeauftragte der TUD.