Alle Artikel mit dem Schlagwort: Studium

Die Visualisierung soll zeigen, wie sehr die neue Bosch-Chipfabrik in Dresden auf "Industrie 4.0"-Konzepte setzt. Foto/Visualisierung: Bosch

Berufewandel in der Chipfabrik: Datenanalysten und KI-Experten zunehmend gefragt

Europas neue dezentrale Chipakademie soll Ausbildung von halber Million Mikroelektroniker organisieren Berlin/Dresden/Brüssel, 7. März 2024. Die Zeiten, in denen Tausende „Operators“ genannte Facharbeiter die Maschinen in Chipfabriken bedient und bestückt haben, sind vorbei: Heute sucht die Mikroelektronik-Branche in Europa vor allem nach Datenanalysten, Software- und Prozess-Ingenieure sowie Wartungstechniker. Zunehmend gefragt sind in den mittlerweile hochautomatisierten Halbleiter-Werken zudem auch Experten für Künstliche Intelligenz (KI), Maschinelles Lernen (ML), Systemarchitekturen und Designer für Schaltkreise, die sowohl analoge wie auch digitale Signale verarbeiten können. Das geht aus dem Abschlussbericht des EU-Projektes „Microelectronics Training, Industry and Skills“ (Metis) hervor, auf den der Halbleiter-Branchenverband „Semi“ in Berlin hingewiesen hat.

Sind vielleicht auch Film, Fernsehen und Videoströme mit ihren Klischees vom IQ-150-Nerd mitschuld daran, dass sich zu wenige junge Menschen - insbesondere auch Mädchen - für ein Physikstudium entscheiden? Illustration: Dall-E

Die Physiker-Lücke wächst

Auch wegen Film-Klischees, Corona und demografischem Wandel bildet Deutschland nicht genug Nachwuchs-Physiker aus Dresden, 21. März 2023. Die Physiker-Lücke in Deutschland wächst – davor hat Vizepräsident Dr. Lutz Schröter von der „Deutschen Physikalischen Gesellschaft“ (DPG) am Rande der beiden DPG-Frühjahrstagungen des Jahres 2023 in Dresden gewarnt. Pro Jahr bildet Deutschland demnach rund 1000 bis 1500 Physiker weniger aus, als in Forschung, Lehre und Wirtschaft gebraucht werden – Tendenz steigend.

MINT-Anteil an allen Studienanfängern seit der Jahrtausendwende. Grafik: Destatis

6,5 % weniger Studenten in MINT-Fächern

Obwohl Bedarf hoch ist,  entscheiden sich weniger junge Menschen für Mathe, Informatik & Co. Wiesbaden, 23. Januar 2023. In Deutschland studieren weniger junge Menschen Mathe, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, also die sogenannten „MINT“-Fächer. „Im Studienjahr 2021 rund 307 000 Studierende im ersten Fachsemester ein MINT-Fach. Das waren 6,5 % weniger als im Vorjahr“, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit. Der Rückgang bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern schlage sich auch in der Zahl aller Studierenden nieder: Die Zahl der Studierenden in MINT-Fächern im Wintersemester 2021/22 sei erstmals seit 2007 gesunken.

Irgendwie tauchte der Elefant verdächtigt oft in den KI-Kreationen im Wettbewerb auf. Foto: Heiko Weckbrodt

Melonen-Elefanten und Stonehenge-Zombis aus dem Elektronenhirn

Junge Akademiker wetteiferten bei einer „Prompt Battle“ in Dresden-Hellerau um die besten KI-Bilder aus dem „Dall-E“-Universum Dresden, 31. Oktober 2022. Wie bringe ich eine Künstliche Intelligenz (KI) mit fünf Wörtern dazu, ein Bild von erhabener Schönheit zu erschaffen? Oder im Stil meines Lieblingskünstlers ein Porträts meines menschlichen Gegenübers zu zeichnen? Antworten auf diese und weitere Aufgaben haben junge Akademiker am Sonntagabend im Festspielhaus Hellerau gesucht: Auf Einladung der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden wetteiferten sie in einer „Prompt Battle“ darum, wer einer Bildgenese-KI wie „Dall-E“ die schönsten, originellsten und schrägsten ikonischen Werke zu entlocken vermag.

Blick auf die Annenkirche in Annaberg-Buchholz. Foto: Heiko Weckbrodt

Annaberg-Buchholz wird akademisch

Fachhochschule Dresden organisiert Studiengänge in der Bergbaustadt Annaberg-Buchholz, 26. März 2022. Das obere Erzgebirge profiliert sich als Hochschulstandort: Ab dem Herbst 2022 können junge Menschen die berufsbegleitenden Bachelor-Studiengänge „Sozialpädagogik- & Management“ und „Pflege- & Gesundheitsmanagement“ in Annaberg-Buchholz belegen. Das hat die Stadtverwaltung der traditionsreichen Bergbaukommune mitgeteilt.

Abb.: hw

Dresdner Handwerker angeln nach Studien-Abbrechern

Arbeitsvermittler sollen Fast-Akademikern Gesellen-Karriere schmackhaft machen Dresden, 13. Dezember 2015. Staatliche Arbeitsvermittler sollen Studienabbrechern eine Ersatz-Karriere als Handwerksgesellen oder Industriemeister schmackhaft machen. Dies sieht im Kern eine neue Kooperationsvereinbarung zwischen Arbeitsagentur Dresden, Jobcenter sowie Handwerkskammer (HWK) und Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden vor. Die Grundidee dabei: Es wäre schade um das Fachwissen, das sich junge Fast-Akademiker vor dem Studienabbruch bereits angeeignet haben.

Studenten im Hörsaalzentrum der TU Dresden. Foto: TUD

Rekordresonanz für Ingenieur-Studium in Sachsen

Jeder Vierte schreibt sich als Ingenieurstudent ein Dresden, 13. April 2015: Ingenieurwissenschaften sind das beliebteste Studienfach in Sachsen: Insgesamt 32.247 junge Männer und Frauen waren im Jahr 2014 an sächsischen Hochschulen für solche Fächer eingeschrieben und damit 28,6 Prozent aller Studenten – ein neuer Rekord, wie das Wissenschaftsministerium mitteilte.

Die Dresdner Hochschulen können den Informatiker-Bedarf am Standort nicht aus eigener Kraft decken - hier ein Blick auf den Infomatik-Neubau der TU Dresden. Foto: TUD

Weniger Informatik-Studenten an der TU Dresden

Dresden/Berlin, 6. Januar 2015: Gegen den Bundestrend und obwohl die Nachfrage für Informatiker im „Silicon Saxony“ als hoch gilt, findet das Informatikstudium an der TU Dresden neuerdings etwas weniger Interesse: Anfang Dezember waren nur noch 1524 Direktstudenten für das Fach Informatik eingeschrieben, das waren 26 weniger als ein Jahr zuvor, wie die TU auf Oiger-Anfrage mitteilte. Hinzu kamen jeweils noch 122 Promotionsstudenten.

NSA liest mit: In weit größerem Umfang als bisher gedacht klinken sich anscheinend ausländische Geheimdienste in unsere E-Mails ein und verfolgen unsere Surfspuren im Internet, Foto: Heiko Weckbrodt (bearbeitet)

Internet-Forensiker wird neue Studien-Disziplin

Hochschule Wismar bildet demnächst Anti-Cyberterroristen in Bachelor-Fernstudium aus Wismar, 18. September 2014: Die wachsende Internetkriminalität gebiert einen neuen Studiengang: Künftig wird die Hochschule Wismar einen berufsbegeleitenden Bachelor-Fernstudiengang zum „Forensic Engineer“ (Internet-Forensiker) anbieten. Das hat das Fernstudienzentrum „WINGS“ der HS Weimar angekündigt.

Computer-Kirgisen statt Computer-Inder

Fachkräfte-Mangel: Sachsens Hightech-Wirtschaft importiert durch Hochschul-Modellprojekt Informatiker aus Zentralasien Dresden, 8. November 2013: Um den Fachkräftehunger der Hightech-Wirtschaft zu stillen, gehen sächsische Hochschulen und Unternehmen innovative Wege: Sie holen sich Informatik-Studenten aus Kirgisien und päppeln sie in Sachsen fachlich auf. Die Jung-Programmierer aus Zentralasien können dann mit einem deutschen Studienabschluss in Unternehmen wie der Dresdner Softwareschmiede „Saxonia Systems“ einsteigen. Das Modellprojekt im Dreieck Dresden-Zwickau-Bischkek ist laut Betreuer Gerrit Beine deutschlandweit einzigartig.

Informatiker gefragter denn je – doch der Nachschub schwächelt

Hightech-Standort Dresden bildet nur halb soviel Software-Profis wie benötigt aus Dresden, 11. Mai 2013. Während die Nachfrage nach Informatikern am Hightech-Standort Dresden immer stärker anzieht, kommen die Hochschulen kaum mit der Ausbildung hinterher: Entgegen dem bundesweiten Trend stagniert hier die Zahl der Informatik-Studienanfänger, die Absolventenmenge liegt deutlich unter dem Bedarf und Dresden bleibt auf Nachschub von außerhalb angewiesen. Das geht aus Statistiken der Hochschulen und Einschätzungen von Wirtschaftsvertretern hervor.