Alle Artikel mit dem Schlagwort: Textilindustrie

Rundstrickmaschine von Terrot Chemnitz. Foto: Terrot

Chinesen kaufen sächsische Textilmaschinen-Firma „Terrot“

Santoni Shanghai will mit Chemnitzer Rundstrickmaschinen-Fabrik Portefeuille abrunden Chemnitz/Schanghai, 25. September 2023. Das chinesisch-italienische Maschinenbau-Unternehmen „Santoni Shanghai Knitting Machineries“ hat den Chemnitzer Rundstrickmaschinen-Hersteller „Terrot“ übernommen. Das hat Terrot mitgeteilt, machte allerdings keine Angaben über den Kaufpreis. Die Chinesen wollen damit ihr Maschinen-Portefeuille abrunden und seine internationalen Marktpositionen stärken.

Karbonfasern können mit anderen Materialien zu Verbundstoffen mit faszinierenden Eigenschaften kombiniert werden. Foto: filmaton, C3

Zweites Leben für Karbonfasermüll als Fahrradsattel

Textilforschungsinstitut STFI Chemnitz hat Recycling-Verfahren für Kohlenstoff-Leichtbaustoffe entwickelt Chemnitz, 17. Februar 2021. Autofabriken verbauen immer häufiger Karbon und ähnliche faserbasierte Leichtbaumaterialien, um in Elektrofahrzeugen das enorme Batteriegewicht auszugleichen und so auf mehr Reichweite zu kommen. Ähnlich sieht es in der Luftfahrt aus, nur dass dort der Einsatz leichter Kohlefaser-Verbundmaterialien eher darauf zielt, Kerosin und damit Betriebskosten für die Fluggesellschaften zu sparen. Auch viele andere Branchen setzen mehr und mehr auf Karbon. Allerdings erwächst aus diesem Leichtbau-Trend ein neues Problem: wohin mit all den Faser-Bauteilen, wenn sie an ihrem „Lebensende“ ausgemustert werden? Industrieforscher und -forscherinnen vom „Sächsischen Textilforschungsinstitut“ (STFI) in Chemnitz haben dafür eine Teillösung gefunden: Sie können nun mit textilen Produktionsabfällen aus Karbonfasern neue Vliesstoffe herstellen.

Viele ostdeutsche Textilbetriebe haben viel Geld und Mühe investiert, um eine Maskenproduktion zu etablieren. Hier zum Beispiel prüft Mitarbeiterin Carola Seifert an einer Produktionslinie die neuen OP-Masken in der „TEG Textile Expert GmbH“ in Heinsdorfergrund. Foto. Wolfgang Schmidt für den VTI

Textilindustrie fordert Abnahmegarantie für Corona-Masken

Verband: Sächsische Betriebe haben auf allgemeinen Wunsch die Maskenproduktion hochgefahren – nun darf man sie nicht im Regen stehen lassen. Chemnitz, 22. Mai 2020. Die sächsische Textilindustrie fordert Abnahmegarantien für die Masken, deren Produktion die hiesigen Betriebe auf allgemeinen Wunsch in der Corona-Krise aufgebaut hatten. „Unsere Firmen haben sich in sensationell kurzer Zeit auf die Anforderungen eingestellt, die sich aus der Corona-Krise ergaben“, argumentierte Hauptgeschäftsführer Jenz Otto vom „Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie“ (VTI) aus Chemnitz. „Nun liegt es an Politik und Behörden, am einschlägigen Medizinfachhandel und an den Einkaufsentscheidern im Gesundheitswesen, diese Produkte zu ordern.“

Dorle Scharlemann-Mönks freut sich über die Verschlüsse aus dem 3D-Drucker, mit denen die Apotheke Leipzig nun die selbst erzeugten Desinfektionsmittel anfüllen kann. Möglich wurde das durch die rasche Produktionsumstellung bei "Next3D" in Antwort auf die Corona-Krise. Foto: Ronny Grunert, Next3D

Virenschutz statt Autotextilien

Einige Fabriken haben ihre Produktion in der Corona-Krise auf Pandemie-Bedarf umgestellt Dresden, 25. März 2020. Viele sächsische Unternehmen ringen im Angesicht des Corona-Virus bereits jetzt ums nackte Überleben. Einige versuchen aber bereits, kurzfristig ihre Geschäftsmodelle auf ein Konsumentenvolk im Ausnahmezustand und ihre Produktionslinien auf den medizinischen Bedarf umzustellen. „Manche profilieren sich auf Schutzmasken um, andere stellen jetzt Desinfektionsmittel her“, erzählt André Hofmann, der Chef des Biotech-Branchenverbandes „Biosaxony“ aus Dresden.

Seit sie 16 ist, arbeitet Elsbeth im VEB Obertrikotagenbetrieb und kümmert sich dort um die Qualitätskontrolle - bis die Wende kommt und der Betrieb untergeht. Szenenfoto aus: „Der Wittstock-Zyklus“

„Der Wittstock-Zyklus“: Was vom Mädchen-VEB übrig blieb

Langzeit-Dokumentation über Textilarbeiterinnen in der DDR auf DVD erschienen Wittstock im Jahr 1974: Eine neue Textilfabrik wächst aus dem brandenburgischen Boden und gibt über 3000 Menschen Arbeit. Viele von ihnen sind junge Frauen aus den Dörfern ringsum. Im funkelnagelneuen VEB Obertrikotagenbetrieb „Ernst Lück“ tragen sie mehr Verantwortung und haben besser bezahlte Arbeit als viele Männer aus der Gegend. Wittstock 23 Jahre später: Das Werk ist dicht, die Frauen hangeln sich von Umschulung zu Umschulung, leben von der Stütze oder Gelegenheitsjobs. Dieses Provinzkapitel ostdeutscher Alltagsgeschichte hat der ehemalige Maschinenschlosser aus Dresden und spätere Regisseur Volker Koepp in einer schwarz-weißen Langzeitdokumentation eingefangen. Sein „Wittstock-Zyklus 1975-1997“ ist inzwischen als Doppel-DVD fürs Heimkino erschienen.

Beim Einsurz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch im Jahr 2013 waren 1100 Menschen gestorben. Eine Studie soll nun Richtlinien entwickeln, die das Risiko solcher Katastrophen vermindern. Foto: Heiko WeckbrodtBeim Einsurz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch im Jahr 2013 waren 1100 Menschen gestorben. Eine Studie soll nun Richtlinien entwickeln, die das Risiko solcher Katastrophen vermindern. Foto: Heiko Weckbrodt

Vowalon baut Fabrik im Vogtland aus

Textilbeschichter investiert 5,5 Millionen Euro im sächsischen Treuen Treuen, 24. Juli 2019. Das vogtländische Textilbeschichtungs-Unternehmen „Vowalon“ investiert 5,5 Millionen Euro in die größere Mischerei-Produktionshalle und in eine Logistikhalle in Treuen nahe dem sächsischen Plauen. Die Hallen sind inzwischen nahezu rohbaufertig. Das hat der „Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie“ (VTI) aus Chemnitz mitgeteilt.

Textilmaschinenführerin Heidi Gerber kontrolliert in der Produktion in Wilkau-Haßlau die neuen Garne. Foto: Wolfgang Schmidt

Ostdeutsche Textilindustrie stagniert

Umsatz verharrt bei knapp 1,9 Milliarden Euro Chemnitz, 4. Januar 2019. Die abkühlende Konjunktur der Weltwirtschaft, Handelsstreits und die Probleme der deutschen Autoindustrie gehen auch an der ostdeutschen Textilindustrie nicht spurlos vorbei, die mehr als die Hälfte ihrer Geschäfte mit technischen Textilien realisiert: 2018 verzeichnete die Branche nur noch stagnierende Umsätze. Das geht aus einer vorläufigen Einschätzung des „Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie“ (VTI) in Chemnitz hervor. 2017 hatte die ostdeutsche Textilindustrie ihre Umsätze noch um drei Prozent auf 1,87 Milliarden Euro steigern können.

Beim Einsurz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch im Jahr 2013 waren 1100 Menschen gestorben. Eine Studie soll nun Richtlinien entwickeln, die das Risiko solcher Katastrophen vermindern. Foto: Heiko WeckbrodtBeim Einsurz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch im Jahr 2013 waren 1100 Menschen gestorben. Eine Studie soll nun Richtlinien entwickeln, die das Risiko solcher Katastrophen vermindern. Foto: Heiko Weckbrodt

Mehr Schutz für Textilarbeiter in Entwicklungsländern

Studie der FU Berlin zielt nach Fabrik-Einsturz auf Leitlinien für globale Produktionsnetzwerke Berlin, 29. August 2015. Wie Arbeitschutz und Umweltauflagen für Textilfabriken in Entwicklungsländern so verbessert werden können, dass sich Katastrophen wie vor reichlich zwei Jahren im Kleiderwerk Rana Plaza in der Stadt Sabhar in Bangladesch nicht wiederholen, soll nun eine wirtschaftswissenschaftliche Studie der FU Berlin klären. Juniorprofessorin Elke Schüßler will dabei alle an den globalen Produktions-Netzwerken der Textilindustrie beteiligten Akteure einbeziehen, von den westlichen Handelsunternehmen hin bis zur Fabrikarbeiterin in Bangladesch, kündigte die Freien Universität (FU) Berlin an.

Alarmtextilie mit einem Detektornetz aus leitfähigem Garn und Mikrocontroller. Abb.: Fraunhofer IZM

Deutsche Textilindustrie erlebt Renaissance durch Hightech-Fasern

700 Experten diskutieren an TU Dresden neue Trends Dresden, 25. November 2014: Die Textilindustrie galt in Deutschland lange Zeit als sterbende Branche: Die Niedriglohn-Konkurrenz aus Asien führte in Westdeutschland bereits seit den 1950er Jahren zum Verlust Hunderttausender Arbeitsplätze in diesem Segment, nach der politischen Wende 1989 traten ähnliche Effekte in Ostdeutschland ein. Seit 2007 ist die Beschäftigung in der Branche aber wieder von rund 102.000 auf nun knapp 120.000 Mitarbeiter gestiegen. Möglich wurde diese Renaissance durch eine Neuorientierung auf technische Hightech-Textilien zum Beispiel für hochpreisige Sportkleidung, aber auch den Leichtbau in der Automobilindustrie und Luftfahrt, die mittlerweile rund 60 Prozent des Umsatzes ausmachen. Auf einer wissenschaftlichen Konferenz in Dresden wollen rund 700 Forscher und Wirtschaftsvertreter ab Donnerstag über die neuesten Trends in der Welt der Hochtechnologie-Weberei diskutieren.