Alle Artikel mit dem Schlagwort: Therapie

Eine künstlerische Darstellung der Ergebnisse: Die gebrochenen DNA-Enden werden durch den klebrigen Klumpen des Parp1-Proteins zusammengehalten. Visualisierung: Magdalena Gonciarz / Dall-E3

Dresdner Biotechnologen entziffern Erbgut-Reparaturkleber

Molekularer Leim „Parp1“ soll für bessere Krebstherapien sorgen Dresden, 6. Februar 2024. Dresdner Forscher sind den Reparatur-Mechanismen der Erbgut-Moleküle im Menschen ein Stück näher gekommen – und damit auch neuen Ansätzen für künftige Krebstherapien. So hat ein Forscherteam um Prof. Simon Alberti vom „Biotechnologischen Zentrum“ (Biotec) der TU Dresden nun die Funktionsweise und Rezeptur des protein-basierten Reparaturklebers „Parp1“ entziffert, mit denen der Organismus beschädigte DNS-Ketten (englisch: DNA) solange provisorisch kittet, bis die eigentlichen Reparatur-Enzyme ihre Arbeit vollbracht haben. Das geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Dresden (TUD) hervor.

Wenn der Schmerz pocht und hackt und sticht: Zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen leiden regelmäßig unter Kopfschmerzen. Oft handelt es sich um Spannungskopfschmerz oder Migräne. Visualisierung (Jede Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig): Dall-E

Dresdner Kopfschmerz-Hilfe für Kinder bald sachsenweit

Spezialtherapie gegen Migräne & Co. bald auch in Görlitz, Chemnitz und Leipzig Dresden, 18. Januar 2024. Kinder mit Kopfschmerzen bekommen in Sachsen zusätzliche Hilfen: Das Uniklinikum Dresden (UKD) und die Krankenkasse AOK plus wollen die Angebote der Dresdner Kopfschmerzambulanz künftig auch in anderen Teilen Sachsens anbieten. Zunächst bauen die Schmerz-Spezialisten entsprechende Beratungs- und Therapieangebote in der Kinderklinik des Städtischen Klinikums Görlitz etablieren, dann folgen Chemnitz und Leipzig. Das hat das UKD angekündigt.

fNIRS-Neurofeedback: Auf dem Monitor sehen die Teilnehmenden Bilder von Nahrungsmitteln, die während eigener Essanfälle gegessen wurden. Ziel ist es, die Nahrungsbilder zu verkleinern, indem die Hirnaktivität in individuell bestimmten Hirnarealen des präfrontalen Kortex erhöht wird, um die kognitive Kontrolle in Bezug auf die dargestellten Nahrungsmittel zu erhöhen und somit Essanfälle zu reduzieren. Foto: Ricarda Schmidt für die Uni Leipzig

Neuro-Feedback kann Fress-Anfälle zügeln

Leipziger Verhaltensmedizinerin legt Studien-Ergebnisse zum „Binge-Eating“ vor Leipzig, 14. Dezember 2023. Gegen Fressattacken (neudeutsch: „Binge-Eating“), bei denen ohnehin schon übergewichtige Menschen völlig unkontrolliert große Mengen an Speisen in sich hineinstopfen, helfen besondere gehirnwellen-gesteuerte Rückkopplungs-Übungen („Neuro Feedback“). Dabei müssen die Fresswütigen Lebensmittel-Bilder auf Computerbildschirmen per Gedankenkraft verkleinern und dabei bestimmte Hirn-Regionen trainieren. Das hat ein Team um die Verhaltensmedizinerin Prof. Anja Hilbert von der Uni Leipzig durch Experimente herausgefunden.

Der Neurologe Timo Siepmann vom Uniklinikum Dresden erklärt der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping, wie sich per Tele-Konsil ein Patient mit Schlaganfall-Verdacht aus der Ferne diagnostiziert werden kann. Foto: Heiko Weckbrodt

Immer mehr Sachsen trifft der Schlag

170.000 Fälle pro Jahr – Freistaat stärkt mit drei Millionen Euro seine telemedizinische Netze für Schlaganfall-Diagnose und -Therapie Dresden, 26. Oktober 2023. Jeden Tag trifft der Schlag durchschnittlich fast 50 Menschen in Sachsen: Nach dem Aufstehen zeigt der Badspiegel einen hängenden Mundwinkel, im Supermarkt wird plötzlich das Bein taub und versagt den Dienst oder die Augen bekommen nur noch Doppelbilder zustande. Dann ist höchste Eile geboten: „Nach einem Schlaganfall zählt jede Minute“, erklärt der Neurologe Prof. Timo Siepmann vom Uniklinikum Dresden (UKD). „Nach den ersten Symptomen sterben in jeder Minute, in der es nicht gelingt, den Blutbahnverschluss im Gehirn zu beseitigen, zwei Millionen Nervenzellen.“

Elektroden, die am Kopf angeheftet werden, messen die Hirnaktivitäten der jungen Patienten, die Aufmerksamkeits-Störungen haben. Wenn sie sich richtig konzentrieren, können sie das hirnstrom-gesteuerte Autorennspiel gewinnen. Foto: Uniklinik Dresden

Mobiler Neuro-Rückkoppler für ADHS-Patienten entwickelt

Konsortium aus Sachsen sieht neue Chancen für Tele-Therapie auf dem Lande Dresden, 20. Juli 2023. Um Kindern und Jugendlichen mit starken Konzentrationsproblemen auch auf dem Lande besser helfen zu können, haben Mediziner und Ingenieure aus Dresden ein Neurofeedback-Übungsgerät für den Heimgebrauch entwickelt: das „Neurofeedbacksystem zur digitalen Therapie der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) in Heimanwendung“. Das geht einer Mitteilung des Carus-Consiliums Sachsen (CCS) hervor.

Prof. Florian Lordick. Foto: Stefan Straube für das UKL

Antikörper Zolbetuximab verlängert Leben von Magenkrebs-Patienten

Uni Leipzig: Todesrisiko sinkt um ein Viertel Leipzig, 8. Mai 2023. Das Antikörper-Medikament „Zolbetuximab“ kann in Kombination mit einer Chemotherapie den Tod von Magenkrebs-Patienten deutlich hinauszögern. Das hat eine Studie der Uni Leipzig gemeinsam mit weiteren Partnern ergeben. Demnach sank das Risiko, an einem Magenkarzinom zu sterben, bei den solcherart behandelten Kranken um 25 Prozent.

Besonders im Winter sind Menschen mit depressiven Neigungen besonders oft niedergeschlagen. Grafik: Dall-E

Tageslicht und Superlichtlampen gegen Winterdepression

Leipziger Professorin rät zu Spaziergängen und Lichttherapie Leipzig, 21. Januar 2023. Wer im Winter besonders niedergeschlagen ist, sollte mit täglichen Spaziergängen, Sport im Freien oder ultrahellen Tageslicht-Lampen versuchen. Das hat Oberärztin Prof. Maria Strauß von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Uni-Klinikum Leipzig empfohlen.

Im Labor funktioniert es schon: Magnetpulse starten gestörte Motoneuronen von ALS-Patienten neu. Bild: HZDR/Sahneweiß

Magnetpulse starten Motoneuronen von ALS-Gelähmten neu

Helmholtz und TU Dresden reaktivieren im Labor kranke Moto-Neuronen – Hoffnung auf ganz neue Therapien Dresden-Rossendorf, 9. März 2022. Physiker und Mediziner haben im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) möglicherweise einen Weg jenseits von medikamentösen Ansätzen gefunden, manchen gelähmten Menschen in Zukunft durch eine elektromagnetische Therapie die Kontrolle über ihren Körper zurückzugeben. Das geht aus einer HZDR-Mitteilung hervor. Das Verfahren eignet sich womöglich für Patienten mit „Amyotropher Lateralsklerose“ (ALS). Bis zur klinischen Erprobung ist es allerdings noch ein weiter Weg.

Die Onkologen suchen in den Genanalysen ihrer Patienten nach Hinweisen ("Biomarkern") auf die erfolgversprechendste Therapie. Foto: Philip Benjamin für das NCT Heidelberg

Genanalysen schenken Krebspatienten zusätzliche Lebensjahre

Bei seltenen Tumor-Arten zahlt sich Präzisionsonkologie aus Dresden/Heidelberg, 15. Juni 2021. Eine molekulare Erbgut-Analyse kann die Überlebenschancen von Menschen mit seltenen Krebsarten deutlich erhöhen. Das hat eine Studie des „Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) in Heidelberg und Dresden ergeben. Demnach konnten Ärzte mit der sogenannten „Präzisionsonkologie“ zielgenauere und teils auch noch experimentelle Therapien für ihre Patienten einsetzen, die den Kranken in vielen Fällen zusätzliche Lebensjahre geschenkt haben. Das geht aus einer Mitteilung des NCT und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) hervor.

In der interdisziplinären Tagesklinik am NCT/UCC Dresden profitieren Patienten von hellen Räumlichkeiten und der direkten Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachrichtungen. Foto: André Wirsig für das NCT/UCC

Mehr Therapieplätze für Krebspatienten im Tumorzentrum Dresden

Erweiterte Tagesklinik im NCT-Neubau eröffnet Dresden, 19. Januar 2021. Für Krebspatienten in Dresden gibt es nun mehr Therapie-Plätze: Interdisziplinäre Forscherteams können sich in der neuen Tagesklinik im „Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden “ (NCT) nun um bis zu 56 Kranke kümmern statt für nur 32 wie in der alten Klinik. Das hat das NCT heute mitgeteilt.

Bei der Behandlung von Patienten mit einer akuten myeloischen Leukämie haben Ärzte künftig einen größeren zeitlichen Spielraum, um über die optimale Therapie zu entscheiden.. Foto: Marc Eisele für das Uniklinikum Dresden

Studie: Laborergebnisse bei akuter Leukämie abwarten

Viele Ärzte starten beim Befund „AML“ sofort die „Chemo“ begonnen – doch das ist oft gar nicht ratsam Dresden, 6. Juni 2020. Auch bei akutem weißen Blutkrebs sind überstürzte Therapie-Entscheidungen wenig ratsam – selbst wenn den Ärzten und Patienten scheinbar die Zeit durch die Hände rinnt: Bei „Akuter myeloischer Leukämie“ (AML) lohnt es sich sehr wohl, die genauen Laborergebnisse abzuwarten, bevor die Behandlung beginnt. Das hat eine Studie ergeben, bei der Forscher aus 23 deutschen Kliniken die Verlaufsdaten von AML-Patienten ausgewertet haben. Das hat das „Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden“ (NCT/UCC) mitgeteilt, das gemeinsam mit weiteren Partnern die Studie realisiert hatte.

So soll der Behandlungsraum mit dem Linear-Beschleuniger künftig aussehen. Visualisierung: Wörner-Traxler-Richter-Planungsgesellschaft

Punktgenau gegen Metastasen

Neuer Linear-Beschleuniger in Uniklink Dresden Dresden, 30. April 2020. Die Uniklinik Dresden hat sich einen neuen Linear-Beschleuniger gekauft, die Metastasen und kleine Tumore besonders präzise zerstören soll. Die Montag hat nun begonnen, im Juli soll das neue Gerät des Typs „Versa HD – signature“ einsetzbar sei, teilte das Universitätsklinikum mit.

Prof. Dr. Mario Rüdiger. Foto: Thomas Abrecht, UKD

Stammzell-Medikament gegen Lungenschäden von Frühchen

Dresdner Neonatalogen entwickeln aus Nabelschnur-Stammzellen neues Therapeutikum für Frühgeborene – erste Sicherheitsstudie in Kanada gestartet Dresden, 30. Juli 2019. Um lungenkranken Frühchen beim Überleben zu helfen, haben Dresdner Wissenschaftler innovative Stammzell-Medikamente entwickelt. Dabei handelt es sich um Präparate aus noch unspezialisierte Basiszellen, die sie aus Nabelschnüren gewonnen haben. Kanadische Kollegen analyisieren das neue Mittel nun in einer ersten Kontrollstudie.

In Japan experimentieren Forschungseinrichtungen wie das Riken-Zentrum bereits seit Jahren mit dem Robotereinsatz in Haushalten und in der Pflege. Hier ist zum Beispiel ein "Robobear" zu sehen, der einen Menschen tragen kann. Foto: Riken

Roboterin Kati knetet bald Wirbelsäule von Skoliose-Kinder durch

Neue Ansätze für KI-Therapie bei verkrümmter Wirbelsäule Dresden, 14. Juni 2019. Weil die Behandlung einer verkrümmten Wirbelsäule („Skoliose“) bei Kindern aufwendig, anstrengend und personalaufwendig ist, wollen Ingenieure aus Dresden, und Jena dafür nun einen süßen Therapie-Roboter konstruieren. Das Bundesforschungsministerium hat für dieses Verbundprojekt unter dem Titel „Kindgerecht Automatisieren, Therapie Intensivieren“ (Kati) 1,7 Millionen Euro Fördergeld zugesagt. Das hat die Technische Universität Dresden (TUD) mitgeteilt.

Der Zebrafisch hat einen Baukasten aus verschiedenen Dummy-Zellen, aus denen er neue Hirnzellen wachsen lassen kann. Visualisierung: DZNE / Caghan Kizil

Schlummert im Menschen eine Hirn-Reparaturtruppe?

Dresdner Forscher wollen Selbstheilungs-Rezepte vom Zebrafisch auf Säuger übertragen Dresden, 23. April 2019. Nach Untersuchungen an Zebrafischen sehen Dresdner Wissenschaftler mögliche neue Forschungsansätze für den Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit. Möglicherweise schlummern demnach im menschlichen Gehirn ähnliche Ersatz-Nervenzellen wie jene, mit denen Zebrafische eigene Nervenschäden reparieren können. Nachdem sie die entsprechenden Ersatzzellen und Signalketten nun beim Fisch identifiziert haben, wollen sie dieses Wissen als nächstes bei Mäusen und später auch bei Menschen anwenden. Das geht aus einer Mitteilung von Forschern der TU Dresden und des „Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) hervor, die an der Zebrafisch-Studie beteiligt waren.