Alle Artikel mit dem Schlagwort: Uhrmacher

Arndt Göbel war vor der Wende Testfeld-Designer im ZFTM Dresden. Hier zeigt er einen Entwurf mit seinem stilisierten Fuchs (unter den schrägen rosa Elementen). Foto: Heiko Weckbrodt

Frosch, Fuchs & Storch: Die „Steinmetzzeichen“ der DDR-Chips

Gewohnheit aus dem Mittelalter im Digitalzeitalter: Individuelle Tier-Signets der Entwickler sind in vielen Schaltkreisen versteckt Dresden, 11. September 2023. Was haben ein Frosch, eine Eule, ein Hammer und eine Rakete gemein? Sie alle sind eine Art „Steinmetzzeichen“ des Digitalzeitalters. Denn ähnlich wie mittelalterliche Handwerker ihre ganz besonderen Zeichen in gotische Kathedralen gemeißelt haben, um sich für nachfolgende Generationen zu verewigen, bürgerte sich Ähnliches auch in vielen Mikroelektronik-Schmieden weltweit spätestens seit den 1970er Jahren ein. Auch in der DDR hinterließen die Dresdner Schaltkreis-Entwerfer heimlich kleine Kennungen zwischen mikroskopisch kleinen Schaltern und Leiterbahnen in „ihren“ Chips.

Repro: SLUB

Uhrmacher-Zeitschriften digitalisiert

SLUB Dresden stellt zwölf alte Periodika ins Internet Dresden/Glashütte, 1. Juni 2014: „Wer liefert englische Hufeisenmagnete mit ausgehöhlten Polen?“ „Für ein größeres optisches Institut wird ein junger, möglichst militärfreier Mann gesucht…“ „Platinschwämmchen in vorzüglicher Qualität liefert Carl Apell in Dresden.“ Mit solchen Problemen schlug sich die sächsische Uhrmacher-Zukunft in der Gründerzeit herum. Und nachzulesen ist das im Leipziger „Allgemeinen Anzeiger für Mechanik. Optik, Elektrotechnik, Glasinstrumenten- und Uhrmacherbranche“ des Jahres 1888 – und seit Kurzem auch im Internet: Die Sächsische Landes- und Uni-Bibliothek SLUB hat nämlich inzwischen zwölf historische Periodika der Uhrmacherei ab dem Erscheinungsjahr 1876 digitalisiert und ins Netz gestellt.

Steampunk-Märchen „Hugo Cabret“: Ein Fest der Bilder

Der Knabe Hugo (Asa Butterfield) ist zwölf, Waise und geht einer höchst ungewöhnlichen Berufung nach: Er versteckt sich in den Mauern und Katakomben des Pariser Bahnhofs Montparnasse und zieht dort die Uhren auf. Seine Passion für Räderwerke, Federn und mechanische Komplikationen hat er von seinem Vater (Jude Law) geerbt, einem Uhrmacher, der ihm einzig einen mechanischen Mann, einen Schreibautomaten hinterließ, als er bei einem Museumsbrand starb. Hugos Hoffnung: Wenn er den Roboter repariert, schreibt der ihm eine letzte Botschaft seines Vaters aufs Papier. Von der Faszination für eben solche Steampunk-Technik lebt Martin Scorseses nostalgisches Drama „Hugo Cabret“ in hohem Maße: Selbst ohne 3D zieht die nun erschienene Bluray mit der Magie ihrer Bilder den Zuschauer in den Bann – wenngleich man über die Stringenz der Story streiten kann.