Alle Artikel mit dem Schlagwort: Urheberrecht

So stellt sich die Bildgenese-Instanz Dall-E der Künstlichen Intelligenz von OpenAI "Weltwissen" vor. Womöglich könnten die KIs in der Praxis mit diesem Konzept das bisherige Urheberrecht aushöhlen. Visualierung: Dall-E

KI-Jurist: Das Urheberrecht ist tot

Dresdner Rechtsprofessor Richter ist überzeugt, dass ChatGPT, Dall-E, Gemini & Co. den Urheberschutz bald undurchsetzbar machen Dresden, 20. März 2024. Künstliche Intelligenz (KI) wird binnen weniger Jahre das Urheberrecht aushebeln und de facto abschaffen. Das hat der Wirtschaftsjurist Prof. Thorsten Richter von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWDD) prognostiziert. Grund: Plauder-KIs wie ChatGPT von OpenAI oder Gemini von Google saugen Fachtexte, Kunstwerke, Maschinenbeschreibungen und Billionen anderer Datensätze mit großer Geschwindigkeit in sich auf und machen sie als „Weltwissen“ allen zugänglich. Nutze jemand dieses Weltwissen, indem er oder sie für ein eigenes Werk die KI zu Rate ziehe, sei eine urheberrechtliche Trennung im Nachhinein kaum noch möglich.

Grafik: hw

BGH: Youtube muss IP-Adressen von Nutzern nicht herausrücken

Anwälte kritisieren Urteil als „Hintertür für Raubkopierer“ Karlsruhe, 10. Dezember 2020. Youtube muss nur die Post-Adresse, nicht aber die IP-Adressen, Telefonnummer oder E-Mail mutmaßlicher Filmpiraten herausgeben, wenn der Rechte-Inhaber das verlangt. Das hat nun der I. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe entscheiden ) Urteil vom 10. Dezember 2020 – I ZR 153/17). Die Richter stützten sich dabei auf eine vom BGH angeforderte Einschätzung des Gerichtshofs der Europäischen Union. In einer ersten Reaktion kritisierte die Dortmunder Wirtschaftskanzlei Spieker & Jaeger dieses Urteil als „offene Hintertür für Raubkopierer“.

Grafik: hw

BGH urteilt über Urheberrecht bei Youtube-Videos

Einbinden von Videos nur okay, wenn Rechteinhaber hinter Youtube-Veröffentlichung steht Karlsruhe, 11. Juli 2015. Internetnutzer dürfen öffentlich zugängliche Youtube-Videos auf ihren Internetseiten bei „Framing“ einbinden oder auf Facebook posten und verstoßen damit nicht gegen das Urheberrecht. Dies gilt allerdings nur, wenn der ursprüngliche Rechte-Inhaber das Video entweder selbst auf Plattformen wie Youtube oder Vimeo hochgeladen und dortzugänglich gemacht hat – oder einem anderen dazu die Erlaubnis gegeben hat. Dies haben im Tenor die Richter des 1. Zivilsenats im Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe geurteilt (BGH-Urteil vom 9. Juli 2015, Aktenzeichen I ZR 46/12).

Abb.: VG Wort

Unis sollen ab 2016 eBuch-Nutzung an VG Wort digital melden

Kritik nach Pilotprojekt in Osnabrück: Dozenten verzichten lieber auf elektronische Semester-Sammlungen Osnabrück, 28. Juni 2015. Wenn Unis weiter elektronische Auszüge aus Büchern und Zeitschriften für Studenten in ihren Intranets zugänglich machen wollen, sollen sie diese „digitalen Semester-Apparate“ ab 2016 über ein neues elektronisches Portal einzeln bei der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) melden und abrechnen. Das hat die VG Wort nach einem Pilotversuch an der Uni Osnabrück angekündigt.

Abb.: GVU

Gericht: Links zu illegalen Spielinhalte sind strafbar

Betreiber von Downloadportal Gwarez.cc zu 1,5 Jahren auf Bewährung verurteilt Düsseldorf/Berlin, 3. April 2015: Links zu illegalen Spiele-Downloads zu setzen, ist strafbar – jedenfalls, wenn der Link-Setzer dies gewerblich tut. Auf ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Düsseldorf hat die „Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen“ (GVU) in Berlin hingewiesen. Das Gericht hatte den 26-jährigen Betreiber des illegalen Spiele-Download-Portals „Gwarez.cc“ in einer Berufungsverhandlung zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Liegt wie ein leichtes Taschenbuch in der Hand: Sonys eReader PRS-T3. Foto: Sony

DBV-Chef: Ein Buch ist ein Buch – ob in Keramik geritzt oder digital

Bibliotheken wollen nach EuGH-Spruch weiter für steuerliche Gleichbehandlung von eBooks kämpfen Weimar/Berlin, 6. März 2015: Damit gedruckte und elektronische Bücher doch noch steuerlich gleichbehandelt werden können, sollten die Mehrwertsteuer-Richtlinien der EU geändert werden. Das hat Frank Simon-Ritz, der Vorsitzende des „Deutschen Bibliotheksverbandes“ (DBV), im Oiger-Gespräch gefordert. „Je weiter die Digitalisierung voranschreitet, desto absurder wird die Situation“, sagte er. „Ein Buch ist ein Buch ist ein Buch – egal, ob es in Keramik geritzt wird oder digital publiziert wird.“ Da sei es weder nachvollziehbar noch zeitgemäß, dass das Buch in der einen Form mit sieben Prozent, in der anderen aber mit 19 Prozent besteuert werde.

Abb.: hw

Neue Masche der Abmahn-Anwälte bei illegalen Downloads

Verbraucherzentralen starten anonymisierte Umfrage Leipzig, 9. Juli 2014: Weil gewiefte Abmahnanwälte anscheinend versuchen, den neuen gesetzlichen Gebührendeckel bei illegalen Film-Downloads auszuhebeln, haben die sächsische Verbraucherzentrale in Leipzig und deren Partnerzentralen in den anderen Bundesländern nun eine Internet-Umfrage gestartet: Die bittet Betroffene, ihre Erfahrungen mit Abmahn-Anwälten über diesen Online-Fragebogen mitzuteilen. „Die Ergebnisse der Umfrage werden anonymisiert erfasst, bundesweit ausgewertet und veröffentlicht“, versicherten die Verbraucherschützer.

Eines der alten Vatikan-Bücher bei der Digitalisierung. Abb.: Vatican Library

Urheberrechts-Ausnahmen für Bibliotheken gescheitert

Bibliotheksverband: Internationale Verhandlungen ergebnislos Berlin, 8. Mai 2014: Die Verhandlungen über international verbindliche Urheberrechts-Ausnahmen für Bibliotheken sind gescheitert. Das teilte der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) in Berlin mit. Die Debatten zwischen den mehr als 180 Mitgliedsstaaten der „Weltorganisation für geistiges Eigentum“ (WIPO) seien leider ergebnislos zu Ende gegangen.

Abb.: VG Wort

VG Wort sammelt mehr Tantiemen ein

Über 128 Millionen Euro aus Urheberrechts-Abgaben München, 4. Mai 2014: Viele Autoren bekommen in diesem Sommer wohl fettere VG-Wort-Schecks als im Vorjahr: Die in München ansässige „Verwertungsgesellschaft Wort“ (VG Wort) hat für das vergangene Jahr insgesamt 128,76 Millionen Euro Urheberrechtsabgaben von Bibliotheken, Kopierer-Herstellern und anderen Institutionen eingesammelt. Das sind 11,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig ist der Kreis der Aussschüttungsempfänger (Autoren und Verlage) nur um 0,7 Prozent gewachsen, wie aus dem nun veröffentlichten „Vorstandsbericht 2013“ der VG Wort hervorgeht.

eBook-Freunde lesen digitale Bücher bevorzugt auf dem Computertelefon. Foto: Heiko Weckbrodt

Bibliotheken fordern gleiches Recht für eBücher

Verband will neues Urheberrecht und Steuersenkung für eBooks Berlin, 22. April 2014: Elektronische Bücher (eBooks) und Papierbücher müssen rechtlich gleichbehandelt werden. Das hat der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) heute in Berlin von der Bundesregierung gefordert. Insbesondere soll der ermäßigte Mehrwertsteuersatz, der für analoge Literatur gilt (7 %), auch auf eBooks (derzeit 19 %)ausgedehnt werden. Außerdem müsse das Urheberrecht geändert werden, damit Bibliotheken eBooks genauso wie Papierbücher erwerben und verleihen dürfen.

Abb.: hw

Anwalt: Internet-Videorekorder zwar illegal – aber nicht für Nutzer

München/Köln, 6. April 2014: Internetdienste, die für ihre Kunden aus den Medietheken der großen Fernsehsender Kopien von TV-Sendungen bereitstellen, verletzten gegen das Urheberrecht – dennoch aber bleibt es wohl für den einzelnen Nutzer straffrei, solche Aufnahmen anzusehen. Das hat der Kölner Internet-Rechtsanwalt Christian Solmecke nach einem Grundsatzurteil des Oberlandesgerichtes Köln (OLG Köln, 19.09.2013, Az. 29U 3989/12) eingeschätzt.

Streit beendet: Zehn Euro Urheberrechts-Abgabe pro PC vereinbart

Einigung zwischen Computerwirtschaft und Verwertungsgesellschaften erzielt Berlin/München, 27. Januar 2014: Autoren und andere Kreative können sich demnächst wohl über höhere Tantiemen freuen: Nach jahrelangem Streit haben sich die deutsche PC-Industrie und –Handel und die Verwertungsgesellschaften auf eine Urheberrechtsabgabe für Personalcomputer geeinigt. Demnach sind pro verkauftem Privat-PCs 10,55 Euro zu Gunsten von Autoren und Rechteinhabern abzuführen, für Geschäfts-PCs 3,20 Euro, Tablets hingegen bleiben ausgespart. Das teilten der Hightechverband „Bitkom“ und die „VG Wort“ heute mit.

Bibliotheken begrüßen Digitalisierungs-Erlaubnis für alte Schwarten

Berlin, 1. Oktober 2013: Der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) hat die jüngste Urheberrechts-Novelle begrüßt, laut der Bibliotheken künftig vergriffene oder verwaiste Bücher bis zum Erscheinungsjahr 1966 digitalisieren dürfen. Eine entsprechende Reglung hatte im Sommer zunächst der Bundesrat beschlossen, nun hat auch der Bundesrat zugestimmt.