Alle Artikel mit dem Schlagwort: Urheberrecht

Bibliotheken fordern für Leih-eBücher staatliche Reglung und Steuersenkung

Berlin, 27. April 2013: Weil viele Verleger den eBuch-Verleih durch Bibliotheken einschränken, hat der Deutsche Bibliotheksverband (DBV) in Berlin von Bund und Ländern einen staatlichen Eingriff gefordert. Den öffentlichen Leihbüchereien schwebt anscheinend eine Urheberechts-Reform mit dem Ziel vor, ihnen den eBook-Verleih ähnlich wie beim gedruckten Buch generell zu erlauben. Außerdem dringt der Verband darauf, digitalisierte den analogen Büchern steuerlich gleichzustellen – bisher wird auf Papierbücher der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent erhoben, auch eBücher aber der volle Satz von 19 Prozent.

Geplante Digitalreform des Urheberrechts bleibt umstritten

Verleger: Digitalisierung vergriffener Bücher okay, Zweitveröffentlichungsrecht wäre Enteignung Frankfurt am Main, 7. März 2013: Der „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“ in Frankfurt am Main hat einer Reform des Urheberrechts für die Herausforderungen des Digitalzeitalters teilweise zugestimmt. Allerdings sind die Verlagsvertreter strikt gegen ein Zweitveröffentlichungsrecht für Wissenschaftler, wie er im aktuellen Referentenentwurf des Justizministeriums vorgesehen ist. Dies laufe auf „eine entschädigungslose Enteignung der Leistungen deutscher Verlage hinaus“.

Zank um Kopierabgabe für USB-Sticks geht weiter

Berlin, 21. Januar 2013: Im Streit um eine höhere Urheberrechts-Abgabe für USB-Speicherstifte haben sich der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ und die Verwertungsgesellschaften ZPÜ, VG Wort und VG Bild Kunst nun zwar auf eine Übergangsreglung einigen können – aber von einer konsensfähigen dauerhaften Lösung sind die Streithähne offensichtlich noch weit entfernt. Das geht aus einer Bitkom-Mitteilung hervor.

Facebook-Nutzer wegen Vorschau-Bild abgemahnt

Köln, 4. Januar 2012: Selbst ein lediglich per Link geteiltes Foto von einer fremden Internetseite kann schon eine Abmahnung nach sich ziehen: Die auf Bildrechte im Internet spezialisierte Berliner Anwaltskanzlei „Pixel.law“ hat laut Angaben des Kölner Internetrechtsanwaltes Christian Solmecke kürzlich einen Facebook-Nutzer abgemahnt, weil dieser auf seiner Pinwand einen Link geteilt – und dabei auch das automatisch vorgeschlagene Vorschaubild. Die Abmahnanwälte sahen darin eine Urheberrechtsverletzung, forderten von dem Facebook-Nutzer eine strafbewehrte Unterlassungserklärung, Schadensersatz und die Erstattung der Abmahnkosten im Gesamtvolumen von rund 1800 Euro.

Nach BGH-Urteil: Kanzlei entwirft „kindgerechte“ Anti-Piraten-Belehrung

Köln, 16. November 2012: Die Anwaltskanzlei „Wilde Beuger Solmecke“ hat angekündigt, ein „kindgerechtes“ Belehrungsformular für angehende Software-Piraten zu entwerfen, das Eltern künftig helfen könnte, Urheberrechts-Klagen von Abmahn-Anwälten der Musik-, Film- und Softwareindustrie abzuschmettern. Das kündigte der auf Internetrecht spezialisierte Kölner Anwalt Christian Solmecke an. Hintergrund: Seine Kanzlei hatte gestern ein Präzendens-Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH, Urteil vom 15.11.2012 – I ZR 74/12) erwirkt, laut dem Eltern für illegale Internetaktivitäten ihrer Kinder nicht zwingend haften, wenn sie diese ausreichend über die Schändlichkeit von Urheberrechtsverletzungen belehrt haben.

GVU jagt künftig auch eBuch-Piraten

Berlin, 11. November 2012: Die bisher auf Video- und Software-Piraten eingeschossene „Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen“ (GVU) wird künftig auch gegen Internetplattformen vorgehen, auf denen illegal deutsche eBücher und Hörbücher verteilt werden. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben nun die GVU und der „Börsenverein des deutschen Buchhandels“ vereinbart.

Bibliotheksverband: Nachfrage für Leih-eBücher steigt – doch viele Verlage mauern

Wiesbaden/ Berlin, 24. Oktober 2012: Die Nachfrage nach eBüchern und anderen digitalen Medien wächst in den deutschen Bibliotheken rasant: „Im Jahr 2007 sind wir mit vier Pilotbibliotheken gestartet“, erklärte zum heutigen „Tag der Bibliotheken“ Jörg Meyer von der Wiesbadener „DiViBib GmbH“, die mit der „Onleihe“ die bundesweit größte Verleih-Plattform für eBooks in Bibliotheken betreibt. „Mittlerweile nutzen gut 500 Bibliotheken dieses Angebot und ihre Zahl wird weiter steigen.“ Diesen Nachfrageschub bestätigen auch mehrere Bibliotheks-Direktoren. Allerdings fürchten die öffentlichen Bibliotheken, von diesem Wachstumsfeld abgeschnitten zu werden: Durch die restriktive eBuch-Politik vieler Verlage und die klamme Finanzlage vieler Kommunen, so die Einschätzung des „Deutschen Bibliotheksverbands“. Kleinere Bibliotheken überfordert Getrieben wird der eBuch-Boom derzeit vor allem durch die wachsende Verbreitung von Tablett-Rechnern, eReadern und Smartphones (Computertelefone). „Die neuen Geräte bestimmen immer stärker die Nachfrage unserer Nutzer“, sagt Barbara Lison – sie ist Chefin der Stadtbibliothek Bremen und Mitglied im DBV-Vorstand. Entsprechend gefragt sind vor allem elektronische Medien, die die mobil gelesen, gehört und angeschaut werden können. Allerdings verursacht der Aufbau entsprechender Internet-Filialen für die Bibliotheken – je nach Größe …

Bibliothekare wollen eBuch-Kopierschutz knacken dürfen

Berlin/Genf, 11. August 2012: Der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) hat sich für eine internationale Lösung des Urheberrechtsstreits um wissenschaftliche eBücher und die Digitalisierung verwaister Werke ausgesprochen. Der Verband schließen sich insbesondere den Forderungen der Vereinigung „Zivilgesellschaft“ an den Urheberrechts-Ausschuss der „World Intellectual Property Organization“ (WIPO) an. Die in der „Zivilgesellschaft“ zusammengeschlossenen 18 internationalen Organisationen – darunter der internationale Bibliotheksverband IFLA – fordern unter anderem, Biblitheken das Recht einzuräumen, Kopierschutzmechanismen zu knacken, um gemeinfreie Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch sollen sie Werke, die nicht mehr vom Handel lieferbar sind, digitalisieren und vervielfältigen können. Die ausführliche Vorschlagsliste ist hier zu finden.

Kritik an geplanter Internetzitat-Abgabe hält an

Berlin, 31.7.2012: Das von der Bundesregierung auf Betreiben der Presse-Verlage geplante neue Leistungsschutzgesetz steht weiter unter Kritik. Zwar seien im Gesetzentwurf nun einige Kritikpunkte von Bloggern und der Internet-Wirtschaft eingeflossen, räumte Bernhard Rohleder ein, der Hauptgeschäftsführer des Hightech-Verbandes „Bitkom“. „Gleichzeitig bleibt die Frage unbeantwortet, weshalb in Deutschland eine neue Abgabe auf innovative Internetdienste eingeführt werden soll, die es so in keinem anderen Land der Welt gibt“, kritisierte Rohleder. „Damit werden die Leistungsträger der digitalen Wirtschaft bestraft. Junge innovative Unternehmen werden so von Deutschland abgeschreckt.“

Neue Rechte-Abgaben für Festplatten und Handys drohen – Bitkom: Forderungen völlig überhöht

Berlin, 13.7.2012: Die deutsche Hightech-Wirtschaft zeigt sich zusehens genervt von immer neuen Urheberrechts-Abgaben, die die Verwertungsgesellschaften erheben wollen und zahlreiche Technikprodukte wie externe Festplatten und Handys verteuern würden. Die Forderungen seien überhöht, kritisierte der Branchenverband „Bitkom“ in Berlin, der nun das ganze System der Abgabepauschalen „auf den Prüfstand stellen“ will.

Urheberrechts-Debatte: eBuch-Pauschale für Bibliotheken gefordert

Dresden, 9. Juli 2012: Um mehr Deutschen – und zwar auch solchen mit geringem Einkommen – den Zugang zu eBüchern zu erleichtern, muss eine Reform des Urheberrechts her, meint Holger Nitzschner von der AG „Digitale Medien in öffentlichen Bibliotheken“ im „Deutschen Bibliotheksverband“ (DBV). Demnach könnten die Leihbüchereien künftig eine Pauschalabgabe ähnlich der Bibliothekstantieme für gedruckte Bücher entrichten. Im Gegenzug müssten sie dann keine Einzelverträge mit der Verlagen mehr abschließen, sondern könnten digitalisierte Bücher (eBücher) frei für Verleihzwecke erwerben – so, wie es für Papierbücher längst üblich ist.

GEMA: Zahlungsbereitschaft für Musik steigt in Mitteldeutschland

Dresden, 21.5.2012: Während deutschlandweit die Diskussion um die Kostenlos-kultur im Internet und eine Urheberrechts-Reform für das Digitalzeitalter hohe Wellen schlägt, steigt in der Praxis hierzulande die Bereitschaft, für Musik aus der Konserve zu bezahlen. „95 Prozent der Gewerbetreibenden und Klubs, die wir ansprechen, sind kooperativ“, erklärte Uwe Dorn, Dresdner Bezirksdirektor der Rechteverwertungsgesellschaft GEMA. Dementsprechend sei auch das Gebührenaufkommen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gegen den Bundestrend „leicht gestiegen“, nämlich auf rund 30 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

Hackerclub CCC: Radikalisierung der Urheberrechts-Debatte droht

Hamburg/Berlin, 21.5.2012: Als nicht „zielführend“ hat der „Chaos Computer Club“ (CCC) in Hamburg heute die Diskussionen im Berliner Bundestags-Unterausschuss „Neue Medien“ über die Zukunft des Urheberrechts kritisiert. Statt sich mit neuen Bezahlmodellen für den Austausch von Musik, Programmen und Filmen im Netz auseinander zu setzen, kreise die Diskussion in dem Gremium stetig um eine „Optimierung der mißbräuchlichen Filesharing-Abmahnindustrie“, erklärten die Hacker und warnten davor, dass dies nur zu einer Radikalisierung der Urheberrechts-Debatte führe.