Alle Artikel mit dem Schlagwort: Vergessene Orte

In einem erbärmlichen Zustand präsentiert sich seit Jahren der einst gern besuchte Gasthof Kohlsdorf. Foto: Peter Weckbrodt

Lost Places: Alter Gasthof Kohlsdorf

Einst beliebtes Lokal nahe Dresden verfällt seit Jahren Freital/Dresden, 17. August 2016. Die Fenster sind erblindet, viele Scheiben eingeschlagen. Brennnesseln und anderes Unkraut wuchert die Holzveranda zu, die wegen ihres Ausblicks zweifellos einst als spektakulärer Ort für Imbiss und Umtrünke galt: Ein kläglicher Anblick bietet sich nun schon seit vielen Jahren den Passanten und Autofahrern auf ihrem Weg von Pesterwitz hinunter nach Freital bei Dresden. In exponierter wie auch malerischer Lage zwischen den Weinbergen liegt der ehemalige Gasthof Kohlsdorf in einem scheinbar niemals endenwollenden Dornröschenschlaf.

Was? Nein! Doch! Louis de Funes wacht über den alten Leipziger Bahnhof in Dresden - als Graffiti. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdens Güter-Großbahnhof verschlang ganzes Dorf

„Vergessene Orte“: Leipziger Bahnhof in Dresden, Teil II Dresden, 11. Februar 2015: In unserer Serie „Vergessene Orte“ haben wir den wildromantisch überwucherten Leipziger Bahnhof in Dresden besucht und erzählen in Teil II unseres Berichts über dessen Zeit als großer Güterbahnhof – und die Perspektiven für die heutige Bahnbrache. Vom Ortsgüterbahnhof ans Elbkai oder ins Industriegelände So sind vom früher hier ebenfalls vorhandenen, für Dresden wichtigen Ortsgüterbahnhof kaum noch Reste sichtbar. Das Aufkommen an Waggons für die Be- und Entladung für die örtlich vorhandene Industrie war bis zur Wende in der DDR groß. Einer der bedeutendsten Bahnkunden war die 1854 auf Neudorfer Flur gegründete Dresdner Niederlassung des Unternehmens Villeroy & Boch, zuletzt den Dresdnern als VEB Sanitärporzellan bekannt. Villeroy & Boch erlangte beispielsweise durch die Ausstattung von Pfunds Molkerei auf der Bautzener Straße geradezu Weltberühmtheit.

Die großen Brotöfen sind verrostet - seit 25 Jahren sind sie nicht mhr angefeuert worden. Foto: Peter Weckbrodt

Vergessene Orte: Rost knabbert an erkalteten Brotöfen

Ventar will vergammelte Braunsche Brotfabrik in Dresden-Dölzschen als Wohnwerk sanieren Dresden-Dölzschen, 7. Februar 2014: Wo sich einst große Mühlräder drehten und die Konsum-Genossenschaft ihre Brote backen ließ, blättert heute die Farbe von der Decke, folgt eine Wandfliese nach der anderen den Gesetzen der Schwerkraft. Die brusthohen Ofentore der alten Braunschen Brotfabrik – auch als Dresdner Brotfabrik bekannt – verströmen schon seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr den Duft frischgebackener Laiber, die Angeln sind eingerostet. Nur die Graffitis an den Mauern wirken noch fast frisch: Junge Abenteurer waren wohl seit Jahren die einzigen, die den verfallenen Industriebau im Plauenschen Grund in jüngster Zeit von innen gesehen haben – und Uwe Herrmann. Er leitet die „Ventar Immobilien AG“, die die alte Brotfabrik gekauft hat, und will hier nun Wohnungen einbauen.