Windkraft hat etwa 4,6 % Anteil an Stromproduktion im Freistaat
Leipzig/Dresden, 10. April 2015: Der Anteil von Windstrom am sächsischen Energiemix sowohl auf der Erzeuger- wie auch der Verbraucherseite wächst nur zähe. Das hat der Leipziger Umweltrechts-Experte Prof. Martin Maslaton eingeschätzt – er ist sächsischer Landesvorsitzender im „Bundesverband Windenergie“ (BWE).
Sächsische Stromproduktion bleibt von Braunkohle dominiert
So hat Windenergie derzeit schätzungsweise 4,6 Prozent Anteil an der Stromproduktion in Sachsen, zirka 76 Prozent entfallen auf die Verfeuerung von Braunkohle. Im vergangenen Jahr seien gerade einmal 14 neue Windkraftanlagen in Sachsen ans Netz gegangen, teilte Maslaton mit. Auch die Aufrüstung älterer Windkraftparks („Repowering“) komme erst langsam in Gang. In Summe seien jetzt 850 Windräder mit einer installierten Gesamtleistung von knapp 1,1 Gigawatt (GW) am Netz, die im vergangenen Jahr auf rund 1800 Gigawattstunden (GWh) Stromertrag kamen (Vorjahr: 1.690 GWh).
BWE-Landesvorsitzender Martin Maslaton: „Mehr Flächen für Windräder sind dringend erforderlich, will man mit der Energiewende im Freistaat vorankommen. Hier ist die neue Staatsregierung in der Pflicht.“
Windkraft hat in Deutschland über 8 % Anteil am Energiemix
Laut Angaben der „Agentur für Erneuerbare Energien“ und Statista lag der Windkraftanteil am deutschen Energieproduktions-Mix bei etwa 8,2 bis 8,6 % (je nachdem, ob man Offshore-Windparks einrechnet). Viele Unternehmen in Sachsen sind geschäftlich eng mit der Windkraftindustrie verflochten. So liefert beispielsweise das Sachsenwerk Stromgeneratoren für Windparks im In- und Ausland. Eickhoff Wind Power stellt in Klipphausen Komponenten für Windkraftgetriebe her. „cp.max Rotortechnik“ aus Dresden repariert Rotorblätter für Windparks. Highvolt Dresden wiederum entwickelt Hochspannungs-Prüftechnik für viele Windpark-Anbieter.
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Verbandschef Maslaton: Gewerbegebiete sollen sich mit Windenergie eigenversorgen
Allerdings ist auch die Kehrseite der Verbandsforderungen nach mehr Platz für Windräder im Auge zu behalten: Die immer höher gebauten Generatortürme gelten manchen Sachsen als ähnlich landschaftsverschandelnd wie die großen Braunkohle-Tagebaue. Auch will kaum ein Eigenheimbesitzer große Windräder vor der Haustür haben. Natürlich sind auch Maslaton diese Einwände bekannt. Er schlägt daher vor: „Auch Flächen in Gewerbe- und Industriegebieten wären eine Überlegung wert, etwa zur Windstrom-Eigenversorgung ansässiger Betriebe.“
Autor: Heiko Weckbrodt
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