Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mikroelektronik

Sachsenkälte-Chef Tilo Neumann im Technikum Dresden-Übigau mit ökologisch verbesserter Spezialtechnik für Chipfabriken. Foto: Heiko Weckbrodt

„Sachsen-Kälte“ baut in Dresden für knapp 10 Millionen Euro aus

Chefs sind überzeugt: „Was TSMC hier investiert, kommt zehnfach zurück“ Dresden, 3. April 2024. Der Chipwerk-Ausrüster „Sachsen-Kälte“ baut in Dresden für rund 9,5 Millionen Euro eine neue Fabrik für Klima- und Kälte-Spezialanlagen im Dresden Norden. Das haben die Geschäftsführer Tilo Neumann und Jörg Hoheit angekündigt. Der Neubau in der Nähe des Flughafens Dresden-Klotzsche sowie der Chipwerke von Bosch, Globalfoundries und TSMC soll Mitte 2024 fertig sein und mehr Platz für Aufträge aus der Halbleiterindustrie schaffen.

Visualisierung: Dall-E

3D-Chipintegration als Trendtechnologie für Europas Halbleiter-Renaissance

„Semi“-Verband lädt im Juni zum Technologie-Gipfel nach Dresden ein Dresden, 30. Mai 2024. Die Aufholjagd der europäischen Mikroelektronik misst sich nicht allein in Chipwerken und Waferstarts pro Monat, sondern auch in Technologien. Dazu gehören auch „Chiplet“ und allerlei 3D-Montagetechniken, die ganz neue Integrationsgrade und „Alleskönner“-Chips möglich machen. Bisher haben da vor allem Taiwan, Südkorea und die USA – zumindest in der Massenproduktion – die Nase vorn. Doch in puncto Forschung und Spezialanwendungen punkten auch die Europäer in der 3D-Chipintegration zusehens. Um die Akteure in diesem Branchensegment enger zu vernetzen, richtet der Branchenverband „Semi“ in diesem Sommer erneut einen „Semi 3D & Systems Summit“ in Dresden aus – in einer Mikroelektronik-Hochburg also, die durch die TSMC-Ansiedlung demnächst quasi als „Nebeneffekt“ auch einen globalen Technologieführer für 3D-Integration an Bord hat.

Schweizer Solardachziegel mit Zellen aus Ostdeutschland. Foto: Meyer Burger

Prognose: Entlassene Solar-Werker in Freiberg bekommen rasch neue Jobs

Mikroelektronik-Branche signalisiert bereits Interesse an Meyer-Burger-Personal Freiberg, 28. März 2024. Industriepolitisch mag das Aus für die Freiberger Solarfabrik von Meyer Burger für die Region und Sachsen ein Verlust sein – soziale Probleme sehen der Freiberger Oberbürgermeister Sven Krüger (parteilos) und Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) daraus kaum erwachsen. Grund: Sie rechnen damit, dass die 400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen rasch wieder Jobs in Sachsens Mikroelektronik oder anderen Betrieben mit Fachkräfte-Bedarf bekommen. „Ich gehe davon aus, dass alle wieder neue Arbeit bekommen“, erklärte Sven Krüger.

Die Visualisierung zeigt, wie sich ein Qubit (rotes Element im Silizium-Karbid-Kristall) durch ein spezielles Scheiben-Bauelement (oben) ansteuert lässt. Grafik: Mauricio Bejarano via HZDR

Quanten-Computer plaudern per Magnetwelle

Goldenes Omega hilt Dresdner Helmholtz-Forschern, Qubits zu steuern Dresden, 21. März 2024. Um leistungsstärkere und stabiler funktionierende Quantencomputer zu bauen, schlagen Dresdner Helmholtz-Forscher eine alternatives Bauweise vor: Statt die Qubits – also die kleinsten Bauelemente in einem Quantenrechner – durch Mikrowellen anzusteuern und zu vernetzen, wie es beispielsweise Google und IBM tun, wollen die Sachsen eine Art Magnetwellen dafür einsetzen. Wie sich diese „Magnonen“ mit Hilfe eines goldenen Omega-Buchstabens künftig in Chipfabriken erzeugen lassen, hat das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) nun demonstriert.

Ein Mitarbeiter des Mikroelektronik-Forschungszentrums Imec im belgischen Löwen schaut sich prüfend einen 300-Millimeter-Wafer an. Falls eine Euro-Foundry gebaut wird, steht auch dieser Standort zur Debatte. Foto: Imec

Sachsen ringt trotz Malaga-Entscheidung weiter um Imec-Chipforschung in Dresden

Wirtschaftsminister Dulig sieht noch Chancen für Außenstelle des Mikroelektronik-Großforschungszentrums Dresden/Malaga, 18. März 2024. Sachsen versucht trotz der jüngsten Imec-Entscheidung für eine Forschungsfabrik im andalusischen Malaga weiter, das belgische Halbleiter-Forschungszentrum zu einer ähnlichen Investition auch in Dresden zu überreden. Das hat der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) auf Oiger-Anfrage während einer Bilanz-Pressekonferenz der Wirtschaftsförderung Sachsen erklärt. „Ja, wir sehen dafür noch Chancen“, betonte er.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (links) und Thomas Horn, der Chef der Wirtschaftsförderung Sachsen. Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsförderer wollen mehr Chip-Zulieferer aus Taiwan nach Sachsen lotsen

Durchmischte Bilanz: Mit TSMC & Co. landete Freistaat große Coups – doch die Exportkraft sinkt Dresden, 18. März 2024. Die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) will sich in nächster Zeit unter anderem darauf konzentrieren, taiwanesische Mikroelektronik-Zulieferer im Großraum Dresden anzusiedeln, die Robotik-, Automatisierungs- und Softwarebranche im Freistaat stärken und neue Handelspartner jenseits von EU und China auch für kleinere und mittlere Unternehmen aus Sachsen zu finden. Das haben Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und WFS-Chef Thomas Horn heute in Dresden angekündigt. Zudem werde sich das Ministerium um mehr Arbeits- und Fachkräfte bemühen sowie die Digitalisierung und De-Karbonisierung der regionalen Wirtschaft unterstützen.

Vertreter von Imec, Andalusien und spanischer Zentralregierung vereinbaren eine Imec-Außenstelle in Malaga. Foto: Imec

Imec baut Forschungs-Chipfabrik in Malaga statt Dresden

Belgier vereinbaren Absichtserklärung in Andalusien Löwen/Malaga/Dresden, 16. März 2024. Das belgische Halbleiter-Forschungszentrum „Imec“ aus Leuven (Löwen) baut eine Außenstelle mit einer Pilot-Chipfabrik im andalusischen Malaga – und nicht in Dresden, wie zeitweise spekuliert wurde. Das sieht eine Absichtserklärung von Imec, spanischer Regierung und andalusischer Regionalregierung vor.

Die taiwanesische Foundry TSMC investiert derzeit viel Geld in den Ausbau seiner 300-mm-Spitzenfabriken - hier ein Blick in die TSMC-Fab 12. Foto: TSMC

Chip-Foundries können mit 12 % mehr Umsatz rechnen

Trendforce erwartet Aufwärtstrend für Halbleiter-Auftragsfertiger vor allem durch KI-Boom Taipeh, 12. März 2024. Nach einem eher schwachen Wirtschaftsjahr 2023 können die zehn führenden Mikroelektronik-Auftragsfertiger (englisch: Foundries) für 2024 mit zwölf Prozent Wachstum auf insgesamt 125,24 Milliarden US-Dollar rechnen. Das hat das taiwanesische Marktforschungs-Unternehmen „Trendforce“ in Taipeh prognostiziert.

Das Bild visualisiert einen Zylinder mit Magnetfeldsonden und den Blick hinein turbulente temperaturgetriebene Strömungen in einem Flüssigmetall. Visualisierung: B. Schröder/HZDR

Magnetischer Blick in Stahlschmelzen und Planetenkerne

Helmholtz Dresden macht Chaoswirbel in flüssigen Metallen sichtbar Dresden, 12. März 2024. In eine Stahlschmelze oder gar in den flüssigen äußeren Erdkern hineinzuschauen, ist für menschliche Augen nicht möglich – obwohl der Blick zweifellos interessante Erkenntnisse über die turbulenten Prozesse darinnen liefern könnte. Dresdner Helmholtz-Forscher wollen dies ändern und haben eine Art magnetischer „Durchleuchtung“ für flüssige Metalle entwickelt: Mit der „kontaktlose induktive Strömungstomographie“ (englisch als „CIFT“ abgekürzt) kann das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) nun „ein detailliertes dreidimensionales Abbild einer turbulenten temperaturgetriebenen Strömung in einem Flüssigmetall“ abbilden.

Wissenschaftsminister Gemkow und NarLabs-Chef Yu-Hsueh Hsu haben eine Kooperation zwischen Sachsen und Taiwan vereinbart. Foto: SMWK

Sachsens Chip-Studenten rüsten sich in Taiwan auf Karriere bei TSMC Dresden

Erste Gruppe gestartet, 100 pro Jahr folgen Dresden/Taipeh, 5. Februar 2024. Sachsen hat die ersten 30 Studenten auf den Weg nach Taiwan geschickt, damit sie sich dort auf eine Karriere in der geplanten TSMC-Chipfabrik in Dresden vorbereiten. „Sie sind die ersten, die diesen Weg gehen und damit allen anderen die ihnen künftig folgen werden“, gab der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) den Jung-Akademikern mit auf dem Weg nach Taipeh.

Die Europäer wollen mit einem digitalen, programmierbaren Euro auf Blockchain-Basis zum Beispiel dem Facebook-Geld Diem alias Libra, aber auch dem digitalen Yuan und Bitcoin Paroli bieten. Foto: Heiko Weckbrodt

Silicon Saxony: EU-Pläne für Chipindustrie sind „utopisch“

Brüssel will mit 43 Milliarden € Europas Mikroelektronik bis 2030 auf 20 % Marktanteil hieven – doch andere investieren weit mehr Dresden, 5. Februar 2024. Als „utopisch“ hat Geschäftsführer Frank Bösenberg vom sächsischen Mikroelektronik-Verband „Silicon Saxony“ die EU-Pläne bezeichnet, den Weltmarkt-Anteil der europäischen Halbleiter-Industrie bis 2030 auf rund 20 Prozent zu steigern.

Im ehemaligen Plastic-Logic-Reinraum nahe der Fabriken von Bosch, Jenoptik und künftig auch TSMC im Dresdner Norden installiert Fraunhofer bereits eine Mikroelektronik-Forschungsfabrik: das Zentrum für fortgeschrittene CMOS-Technologien und Heterointegration Sachsen. Hier soll auch ein Teil der "paneuropäischen Plattform" entstehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Fraunhofer baut Chip-Forschungszentrum Ceasax in Dresden aus

Neubau soll Platz für Zukunftsprojekte mit Sachsens Halbleiterindustrie schaffen Dresden, 31. Januar 2024. Kaum eröffnet, baut Fraunhofer sein noch junges Mikroelektronik-Forschungszentrum „Center for Advanced CMOS & Heterointegration Saxony“ (Ceasax) im Dresdner Norden auch schon wieder aus. Der Erweiterungsbau An der Bartlake – in Sichtnähe zu Bosch, dem Chipmaskenzentrum AMTC und dem Baugrund für die kommenden TSMC-Chipfabrik – ist bereits rohbaufertig. Das Zusatz-Gebäude soll die Forscher für neue Projekte gemeinsam mit der expandierenden sächsischen Halbleiter-Industrie wappnen.

Wolfgang Steiner ist Geschäftsführer von Air Liquide Electronics. Foto: ALE

Zulieferer spüren Aufschwung in Sachsens Mikroelektronik

Spezialgas-Spezialist „Air Liquide Electronics“ meldet größten Einzelauftrag der Firmengeschichte Ottendorf-Okrilla/Dresden, 25. Januar 2024. Der Aufschwung in der sächsischen Mikroelektronik beschert auch dem Industriegas-Anbieter „Air Liquide Electronics“ kräftige Impulse: Das in Ottendorf-Okrilla bei Dresden angesiedelte Unternehmen vermeldet rekordverdächtige Auftragsbestände und baut daher seine Kapazitäten sowie die Belegschaft aus.

Die Chipmetrics-Gründer (von links nach rechts): Feng Gao, Pasi Hyttinen und Mikko Utriainen. Collage: Chipmetrics, tlw. KI-generiert

2,4 Millionen Euro Risikokapital für Chipmetrics Oy

Mikroelektronik-Messtechniker aus Finnland sind auch in Sachsen präsent Joensuu, 25. Januar 2024. „Chipmetrics Oy“ aus Joensuu bekommt 2,4 Millionen Euro Risikokapital von einer Gruppe aus deutschen, finnischen und schwedischen Investoren. Das hat der Hightech-Gründerfonds (HTGF) aus Bonn mitgeteilt, der zu den Geldgebern gehört. Die finnische Halbleiter-Messtechnikfirma will mit dem frischen Kapital seine „Produktentwicklung beschleunigen, die Produktionskapazität erhöhen und die Marktpräsenz mit dem bestehenden internationalen Kundenstamm ausbauen“.

Die führenden Chipwerk-Ausrüster rechnen mit guter Auftragslage. Hier im Foto ist eine EUV-Demo-Anlage des niederländischen Ausrüsters ASML zu sehen. Dabei handelt es sich um eine noch junge Technik, bei der Chipstrukturen mit weichem Röntgenlicht erzeugt werden. Foto: ASML

Chipausrüster ASML mit 30 Prozent mehr Umsatz

Weltweiter Subventionswettlauf fördert Geschäfte des niederländischen Tech-Champions Veldhoven, 24. Januar 2024. Die ambitionierten Mikroelektronik-Industrieprojekte in den USA, Korea, Deutschland und weiteren Staaten machen sich in den Geschäftszahlen von ASML positiv bemerkbar – trotz des US-Wirtschaftskrieges gegen China: Der niederländische Chipfabrik-Ausrüster hat im Jahr 2023 insgesamt 27,6 Milliarden Euro umgesetzt und damit rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Nettoeinkommen kletterte um 39 Prozent auf etwa 7,8 Milliarden Euro. Das hat ASML heute an seinem Hauptsitz in Eindhoven mitgeteilt. Für das Jahr 2024 rechnet der Konzern mit ähnlichen Umsätzen.