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Himmelsspektakel naht: Komet ISON vielleicht am Tageshimmel sichtbar

Der Komet ISON entwickelt bereits jetzt einen grünen Schweif. Foto:  Damian Peach

Der Komet ISON entwickelt bereits jetzt einen grünen Schweif. Foto: Damian Peach

Sonnensystem, 10. November 2013: Wer „Das Lied von Eis und Feuer“ gelesen hat, weiß Bescheid: Wandert tags sichtbar ein Komet über den Himmel, lohnt es sich auch, nach Drachen und blondhaarigen Erlöserinnen Ausschau zu halten. Denn eben dieses Himmelsspektakel halten Astronomen für gar nicht mehr ausgeschlossen. Etwa ab seiner Sonnenpassage am 28. November herum und dann vielleicht bis in den Januar hinein könnte der Komet ISON einen derart hellen Schweif entwickeln, dass er heller als die Venus am Erdenhimmel auch tagsüber zu sehen ist. Darauf weisen die Projektseite „ISON Komet“ und das Dresdner „Netzwerk Teilchenwelt“ hin.

Denkbar sei auch, dass der Komet in Sonnennähe zerbricht – wobei auch dies ein äußerst spektakuläres Himmelsphänomen wäre. Kometen bestehen meist aus vereisten Gasen, Wasser, Staub und anderen Partikeln, die vom Sonnenwind ausgeblasen werden, wenn sich der Kern dem Zentralgestirn nähert – dadurch entsteht der bekannte Schweif.

Danerys Sturmtochter brütet die Drachen aus - da hat Westeros bald schlechte Karten. Abb.: BSF

Auszug aus „Games of Thrones“: Danerys Sturmtochter brütet die Drachen aus – ein Komet kündigt ihre Metamorphose an. Abb.: BSF

Kometen galten einst als göttliche Omen

Wegens dieses ungewöhnlichen Anblicks, der einem wanderndem Himmelschwert ähnelt, haben seit alters her viele frühe Kulturen Kometen als göttliche Zeichen interpretiert. Auch der Botenstern zu Jesu Geburt in der Bibel wird meist als Komet interpretiert. Im „Lied von Eis und Feuer“ (alias „Game of Thrones“) des Fantasy-Autors George R. R. Martin kündigt ein roter Komet am Tageshimmel die Ankunft einer Weltenretter(in) an.

Genesis-Effekt: Forscher hoffen auf Nachweis für lebensbringende Bestandteile des Uralt-Kometen

Der Halleysche Komet auf einem Wandteppich über die Schlacht von Hastings 1066. Foto: MPG

Der Halleysche Komet auf einem Wandteppich über die Schlacht von Hastings 1066. Foto: MPG

Aber auch die Astrophysiker und Evolutionsbiologen sind schon ganz gespannt auf die Ankunft von ISON: Der nämlich ist „ein Fossil aus der Geburtsstunde des Planetensystems“, wie die Max-Planck-Gesellschaft betonte. „Seine Bahn ist so lang gestreckt, dass er offenbar die meiste Zeit seit seiner Entstehung vor Milliarden von Jahren in der Tiefe und Kälte des Alls verborgen war.“

Die Planck-Forscher wollen besonders intensiv die Schweifpartikel von ISON studieren: Sie rechnen damit, dass dann organische Komponenten nachweisbar werden. Viele Wissenschaftler vermuten , dass Kometeneinschläge mit diesen Molekülen auch die Grundbausteine des Lebens zur Erde brachten. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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