Chinesen drängen mit Netzwerktechnik und Smartphones auf Westmärkte
Shenzhen, 15. Januar 2014: Die Zeiten, in denen chinesische Elektronik-Hersteller müde von der Konkurrenz im Westen belächelt wurden, sind wohl endgültig vorbei: In immer mehr Handfunk-Basisstationen wird die Huawei-Netzwerktechnik in Deutschland verbaut, genauso wie „auf dem Mount Everest, an der norwegischen LTE-Basisstation am nördlichsten Zipfel der Erde oder in den Tiefen des Amazonas-Regenwalds“, wie Huawei-Finanzchefin Cathy Meng stolz berichtet. Und auch im Smartphone-Markt drängen die Chinesen auf die europäischen Märkte.
Umsatz legt um 11,6 % zu
Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen aus Shenzhen so seinen Umsatz um 11,6 Prozent auf umgerechnet etwa 29 Milliarden Euro – bei einem Gewinn von umgerechnet etwa dreieinhalb Milliarden Euro, wie die deutsche Huawei-Niederlassung heute mitteilte. Dies entspricht einer sehr ordentlichen Umsatzrendite von zirka zwölf Prozent.
Hohe Innovationsausgaben
Und diese Gewinne investieren die Chinesen laut eigenen Angaben durchweg in Innovationen, um ihre Marktpositionen weiter zu verbessern: Rund 14 Prozent des Umsatzes wurden bei ihnen im vergangenen Jahr in Forschung und Entwicklung investiert.
Schub durch NSA-Affäre denkbar
Huawei dürfte wohl indirekt von der NSA-Affäre profitiert haben: Hatten die Chinesen im Westen anfänglich mit Bedenken zu kämpfen, ihre Netzwerktechnik enthalte Hintertüren für Industriespionage aus Peking, wird diese Vermutung inzwischen ganz von den bekannt gewordenen Schnüffel-Praktiken der Amerikaner überschattet. Nun wird wiederum den US-Elektronikherstellern nachgesagt, in ihre Technik NSA-Horchposten einzubauen.
Huawei wurde 1988 in China gegründet und beschäftigt heute weltweit rund 150.000 Mitarbeiter, darunter 1700 in Deutschland. Autor: Heiko Weckbrodt
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